Statt Ally Pally Atmo aufem Sofa, endlich wieder Ruhrgebietsfußball vor der Haustür: Derbyzeit inklusive Currywurstflair anner Castroper. Zum Jahresauftakt 2019 begrüßte der VfL Bochum den MSV Duisburg, leider an einem frühen (trotz räumlicher Nähe) "fanunfreundlichen" Dienstagabend um 18:30 Uhr. Wie bekannt, interessieren die Spieltagsmacher nicht die Bedürfnisse der einzelnen Stadionbesucher, sondern eher die des übertragenden PayTV Senders. Und so landete der 19. Spieltag als Jahresauftakt der 2. Bundesliga mitten in der Woche mit Anstoßzeiten zwischen Rush Hour und Feierabendbier.
Bochum gegen Duisburg: Jubiläumsderby mit zündenden Neuzugängen
Immerhin: 17.810 Zuschauer wollten das "kleine" Revierderby, das zum 50. Mal in der Bundesliga stattfand (Erste oder Zweite / dazu jeweils zwei weitere Duelle gab es in der Oberliga West und im DFB Pokal) im Bochumer Ruhrstadion sehen, darunter gut 2.300 Fans aus Duisburg. Die Fans (oder besser Ultras der Gruppierung Kohorte) zeigten zu Beginn des Spiels aus dem Sitzplatzbereich der Gästekurve eine (nicht für alle direkt interpretierbare bzw. lesbare) Wende-Choreografie "Egal wann & egal wohin / Spielverein Lebenssinn" und untermalten zudem das gesamte Spiel mit fast durchgängiger Fackelbegleitung.
Während die Gästefans guter Stimmung waren, zeigten die Duisburger ihr vorweihnachtliches Gesicht (seit Dezember ohne Dreier), kaum spielerische "zündende" Ideen und auch kein Feuer im Spiel. Anders die Bochumer, die befanden sich noch im "Köln Modus" (3:2 Auswärtssieg am 21.12.): So hingen am Stand der "Faninitiative Bochum" vor dem Stadion immer noch Infos zur vergangenen erfolgreichen Auswärtsfahrt in die Domstadt und auch auf dem Platz bestimmte (ehemalige) kölsche Qualität das Geschehen. Gerade vom 1. FC Köln nach Bochum gewechselt, erzielte Simon Zoller in der 13. Spielminute direkt das 1:0 für seinen neuen Arbeitgeber - ein Traumeinstand.
Duisburg ohne Gegenwehr musste dann drei Minuten später erneut den Ball aus dem Netz holen, Glück für die Zebras das Losilla aus Abseitsposition ins Tor köpfte. Dafür netzte dann aber Patrick Fabian in der 21. Minute hochverdient zur 2:0 Fürhrung ein. Der MSV taumelte in die Pause aber auch die zweite Halbzeit wurde nicht besser, zumindest am Anfang. Das Spiel wirkte gelaufen, bis zur 79. Spielminute, als der Bochumer Torhüter Manuel Riemann einen Ball statt aus dem Strafraum zu MSV Neuzugang Havard Nielsen faustete der zum 2:1 einnickte. Es wurde nochmal spannend. Duisburg drückte und Nielsen hatte in der 85. Spielminute den Ausgleich auf dem Fuß, zögerte aber und vergab.
Am Ende gewannen die Bochumer (und damit zum 21. Mal) hochverdient gegen den MSV. Verschnaufen ist aber nicht angesagt: Duisburg erwartet am Freitag den SV Darmstadt zu Hause, der VfL reist zum SV Sandhausen.
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