Niederrheinpokalfinale 2019: KFC Uerdingen trumpft in Wuppertal vor starker Kulisse

Niederrheinpokalfinale 2019: KFC Uerdingen trumpft in Wuppertal vor starker Kulisse

„Zurück zu altem Glanz“ mit diesem Choreo Intro starteten die KFC Uerdingen Fans in ihr erstes Niederrheinpokal-Endspiel seit 2001. Vor 18 Jahren gewannen die Uerdinger auch zuletzt diesen Titel und insgesamt nun dreimal (1982 mit Bayer 05 Uerdingen Amateure gegen den WSV). Der gestrige Kontrahent konnte diesen Titel schon sechsmal einstreichen. Ein großartiger Rahmen im Stadion am Zoo zum Niederrheinpokalfinale 2019, 10.500 Zuschauer wollten trotz Live-Übertragung im Fernsehen das Duell der beiden  rot-blauen / blau-roten Rivalen sehen und wurden mit einem richtigen Fight und viel Sehenswertes auf den Rängen belohnt, eigentlich wie immer wenn der KFC Uerdingen und der Wuppertaler SV aufeinander treffen.



Gut erinnern wir uns an die Partien in der Oberliga Niederrhein (Saison 2015/2016) wo der Wuppertaler SV den KFC Uerdingen gleich zweimal verspeiste (am 2. Spieltag mit 5:0 und am 21. Spieltag mit 2:0) und damit den Grundstein für den Aufstieg in die Regionalliga West legte. Der KFC Uerdingen und seine Fans (die sich in dieser Saison einen Stimmungsboykott auferlegten) musste noch eine Runde über die Dörfer ziehen. Erst in der Regionalligasaison 2017/2018 sahen sich die Klubs und ihre sich nicht freundlich gesinnten Anhänger wieder. Diesmal war es der KFC Uerdingen der zweimal trumpfen konnte und damit auch den Weg in Richtung 3. Liga ebnete.



Knapp über ein Jahr danach nun das Wiedersehen im Pokal, dessen Gewinn die Teilnahme an der ersten Runde des DFB-Pokals und eine schöne Summe für die Kalkulation bringt. Der Vorverkauf lief gut an und die auch die Ultras Wuppertal legten pünktlich zum Finale ihren Stimmungsboykott  (unter anderem aufgrund von willkürlichen Stadionverboten) bei und präsentierten sich zwar nicht mit einer Choreo (dies tat die Gegengerade) dafür mit Anfeuerungsgesängen die auf die Tribünen überschwappten und reichlich provokant beschriftete Wandtapete in Richtung Krefelder Fans. Diese wiederum hatten neben der Choreo auch reichlich feuriges Material im Gepäck, das wurde schon beim „Vorglühen“ während des Marsches vom Bahnhof Sonnborn zum Stadion deutlich. Hier und da rauchte es in blauen und roten Farben. Man war heiß und der Andrang am Gästeblock größer als früher, als der KFC im Stadion am Zoo gastierte. Insgesamt waren es gut 2.500 Fans die es mit Uerdingen hielten.



Die Fans waren heiß und die Teams auch. Der Drittligist aus Uerdingen versuchte früh Fakten zu schaffen, der erste Treffer fiel aber für Wuppertal: Silvio Pagano knipste nach einem Krefelder Abwehrbock zum 1:0 in der zehnten Spielminute. Es ging rustikal zur Sache und das Spiel forderte schon früh seinen Tribut. So musste der aktuelle KFC-Trainer Heiko Vogel schon nach gut 15 Minuten Johannes Dörfler verletzt vom Platz nehmen, konnte aber in der 18. Spielminute über den Ausgleich von Roberto Rodriguez jubeln. Trotz des bis an die körperliche Schmerzgrenze gehende Spiel und der teilweise übertriebenen schauspielerischen Darbietung, ließ der Schiedsrichter Gnade walten, womit ihm das Spiel entglitt, sehr zum Unmut der Zuschauer. Er pfiff nicht wo er hätte müssen und pfiff da wo es keinen Grund gab.



Während bei anderen Pokalfinals (z.b. in Berlin mit Felix Zwayer) teilweise renommiertes Personal zum Einsatz kam, gab es beim Niederrheinpokalfinale nur Schiedsrichterleistung auf Regionalliga Niveau.

Der Abpfiff zur Pause wurde entsprechend mit Pfiffen und nicht nur das quittiert. Denn während ein regionales Sportblättchen in großen Lettern von Fanrandale im Krefelder Block (aufgrund eines Polizei Aufmarsches zum Schutz der Treppe in den Innenraum) um der Klickquote willen schreibt, fand die einzige leichte Auseinandersetzung im Spielertunnel nach dem Abpfiff zur Halbzeit statt und zwar nicht zwischen den Fans, sondern zwischen den Spielern der beiden Mannschaften und dem Schiedsrichtergespann. Aber auch hier gab es nur ein wenig Geschubse und ein wenig gegenseitige Verbalkost. Mit Anpfiff zur zweiten Halbzeit schien das wieder vergessen zu sein und die Gemüter hatten sich beruhigt



Das Spiel ging weiter mit einer leicht übertriebenen Pyroaktion der KFC Fans, denn Fackeln und Rauch können ein nettes Beiwerk zum eigenen Support darstellen, aber Böller und Raketen auf dem Rasen haben bei einer Pyroshow nix verloren. Die Partie wurde entsprechend kurz unterbrochen, bevor das hochintensive Spiel weiterging. Dabei drückten die Uerdinger immer mehr auf die Führung welche auch in der 71. Spielminute durch Osayamen Osawe gelang. Der Drittligist hätte die Partie noch höher für sich entscheiden können, ging aber fatal mit seinen eigenen Chancen um, so dass der Wuppertaler SV nochmal gewaltig am Ausgleich schnupperte. Gleich zweimal stand der WSV in den Schlussminuten fast vor dem leeren Tor und vergab.



Das Spiel endete inklusive Nachspielzeit nach 98 Minuten. Der Wuppertaler SV hat stark und sehr intensiv gekämpft, aber der KFC Uerdingen (Pokalsieger 1985 als Bayer 05 Uerdingen) darf im DFB-Pokal 2019/20 mitmischen und am Wochenende des 9. bis 12. August 2019 (Auslosung am 15. Juni) die erste Hauptrunde spielen.



> zu den Wuppertaler SV Fotos

> zu den KFC Uerdingen Fotos

Stadionname:
  • Stadion am Zoo
Artikel wurde veröffentlicht am
26 Mai 2019
Spielergebnis:
2:1
Zuschauerzahl:
10.500
Gästefans
2500

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