Sportwetten und ihre Macht: Von 0 auf 1000 in 90 Minuten

Sportwetten und ihre Macht: Von 0 auf 1000 in 90 Minuten

Herzlich Willkommen zu einer neuen turus-Reihe. Über Monate hinweg habe ich recherchiert, es selbst ausprobiert und zahlreiche skurrile Momente erlebt. Die Rede ist von Sportwetten. Von American Football bis Wasserball, über Biathlon und Cricket, kann man eigentlich so gut wie auf jedes Sportevent setzen. Ist Dir die Mannschaft Tsarsko Selo ein Begriff? Mir bis dato auch nicht. Sie spielt jedoch in der höchsten bulgarischen Liga und belegt den letzten Platz mit gerade einmal 11 Punkten nach 20 Spieltagen. 

Ich könnte jetzt gewiss noch viele lustige Mannschaften aufzählen, auf die man tatsächlich wetten kann, dies würde aber wahrscheinlich jeglichen Rahmen sprengen. Zu Beginn unserer Sportwetten-Reihe nahm ich die Herausforderung an, über dieses Thema zu plaudern. Selbst ein Schreiberling bei turus.net und reichlich Sportwetten erfahren. Über Jahre hinweg habe ich selbst gewettet, jedoch durchweg auf Fußballspiele, und habe hier und da einige skurrile Menschen kennengelernt. 

 

Angefangen hat es damit, als ein Kumpel mir erzählte, dass man am Wochenende auf die deutsche Bundesliga tippen kann. Das Problem war, dass ich zu diesem Zeitpunk sehr wissend war, was den Fußball anging, jedoch erst 16 Jahre alt war. Die damaligen Wetten via Oddset waren erst ab 18 in meinem Stamm-Kiosk zu tätigen. Schnell wurde in der Runde rumgefragt, wer die ganzen Tipps denn abgeben könne. Als jemand gefunden war, wurden die Tipps abgegeben und sich am Wochenende gespannt vor den Fernseher gesetzt. Natürlich durften meine Eltern nichts von den heimlichen Wetten wissen.

Die ersten zwei Wetten gingen verloren und schnell überkam einen die Sucht nach einem Gewinn. Dieser erfolgte dann beim dritten Mal, als aus 4,50 Euro stolze 113 Euro gemacht wurden. Statt mit dem Gewinn eine kleine Party zu werfen, wurde neu investiert. Und zwar satte 90 Euro des Gewinns auf sämtliche Ligen und Mannschaften. Das Ergebnis konnte sich sehen lassen. Am Sonntagabend waren von den 113 Euro noch knapp 1,50 Euro übrig. Ich hatte alles verspielt. 

 

Es war eine kurze Odyssee durch den Wettdschungel. Zu diesem Zeitpunkt Azubi, wenig Geld in den Taschen, die erste Freundin, Alkohol und sicherlich auch mal von einem Joint gezogen. Teenager-Jahre sind doch was feines. Irgendwann mit 23 Jahren zog es mich erneut in eine Wettannahmestelle. Mittlerweile arbeitete man hart für sein Geld und hatte auch genug. Angetrunken stolperte man in der Frankfurter Allee in ein Wettbüro und musste sich dort erst einmal zurecht finden. Die Türe auf - und los geht's. Inmitten des verqualmten Eingangs saßen teils finstere Gestalten. Manche starrten einfach nur auf die unzähligen Fernseher, die an den Wänden hingen und fast durchweg Fußball zeigten, andere wiederum diskutierten auf Sprachen, die man nicht verstand, und andere saßen am Tisch und hörten auf zu sprechen, als man sich ihnen näherte. Man tauchte ab in eine andere Welt. 

 

Am Counter musste erst einmal angefragt werden, wie dieses System überhaupt funktioniert und wo man die Spiele einblicken kann. Schnell wurde einem erklärt wie es richtig geht und auf was man achten müsse. Just in diesem Gespräch brüllte ein anderer Gast durch den halben Laden. SM Caen aus Frankreich hatte getroffen und ihm 1.300 Euro beschert. Wow, und das mit 20 Euro Einsatz und sechs ausgewählten Spielen. Ich dachte mir, ich suche mir auch einfach ein paar Spiele aus und schaue mal, ob es sich lohnt. Natürlich setzte ich durchweg auf die Favoriten und so ergab sich nach acht Spielen eine Quote von 15,32. Bei zehn Euro Einsatz, wären es abzüglich Steuern knapp 140 Euro Gewinn. Das lohnte sich nicht wirklich, da man ja achtmal Glück haben musste. Ich durchforstete sämtliche Angebote und kam nach Überarbeitung meiner Spiele auf eine Quote von 33,35. Was am Ende knapp 320 Euro Gesamtgewinn ergeben würden. Das klang in der Tat schon vielversprechend. Zur kurzen Erklärung: Als Wettquote bzw. Quote bezeichnet man bei einer Wette den Faktor, mit dem der Einsatz im Fall des Gewinns multipliziert wird. Im Prinzip zeigt die Wettquote an, wie der Buchmacher / Wettanbieter die Wahrscheinlichkeit eines möglichen Ausgangs einschätzt.

Um zurück auf meinen damaligen abgegebenen Tipp zu kommen, ich tippte: Bayern musste das erste Tor in der ersten Halbzeit erzielen. Dortmunds Spiel musste X, sprich mit einem Unentschieden in die Halbzeit gehen. Im Spiel mit Freiburger Beteiligung mussten drei Treffer im gesamten Spiel fallen. Bordeaux musste gegen Nantes gewinnen. Gladbach musste gewinnen. Frankfurt musste gewinnen. Manchester United musste mindestens ein Tor in der ersten Halbzeit schießen. Arsenal London musste gewinnen.

 

Klang im ersten Moment eigentlich so sicher wie das Amen in der Kirche. Also, Platz gesucht und eifrig die Spiele verfolgt. Immer, wenn ein Tor gefallen ist, kam eine Einblendung auf einem der Fernseher bzw. dem Wettautomaten. Und irgendwie gab es bei jeder Anzeige entweder ein Raunen im Raum, Beleidigungen oder lautes Gebrüll. Als Bayern zum 1:0 traf, freute ich mich innerlich. Es sollte ja niemand von meinem vermeintlichen Gewinn mitbekommen. Auch Manchester United traf in der ersten Halbzeit und es fing schon an zu kribbeln im Bauch. Zu meiner Ernüchterung traf Dortmund anschließend zweimal und ging mit einer 2:0 Führung in die Halbzeit. Toll. Zehn Euro in den Sand gesetzt. Der Wettschein landete im Müll und ich ging nach Hause. 

Ein paar Tage später war ich erneut in dem Wettbüro und platzierte gleich mehrere Wetten und Scheine. Hoch und runter, mit Handicap-Wetten, (virtuell geht dort bereits eine Mannschaft in Führung bzw. liegt zurück) Über/Unter-Wetten (zum Beispiel: Bayern München Team 1 über 1,5 Tore - Bayern München muss mindestens 2 Treffer im gesamten Spiel erzielen, nach 90 Minuten plus Nachspielzeit) oder auch einfach Direktsiege. Am Ende des Tages gewann ich einen Schein mit 190 Euro. Insgesamt eingesetzt hatte ich 60 Euro. Ein kleiner Gewinn stand also zu Buche. Da ich nicht wusste, wie man Gewinne auszahlen lassen kann, half mir erneut der Herr am Counter. 

 

Man sah übrigens die gleichen Gesichter wie auch schon ein paar Tage zuvor. Frauen waren absolut gar nicht zu sehen. Viele asiatisch aussehende Personen kamen teilweise mit Bündeln an Geld in dieses Büro und wetteten was das Zeug hielt. Viele Kunden waren auch aus dem Ostblock, und einige südländische Personen waren ebenso anzutreffen. Als Deutscher kam man sich in solch einem Büro ziemlich verlassen vor. Wie dem auch sei, schnell "freundete" man sich mit den Personen an und philosophierte fortan über das Geschehen. Man wurde so etwas wie ein Stammgast und so genoss man auch einige Vorteile. Mal brachte einer Oliven und Käse mit aus der Heimat. Ein anderer stellte Chips auf den Tisch oder brachte Pizza, weil er gewonnen hatte. Eine kleine Welt, die aber auch ihre Tücken hatte. Es gab oftmals verbale Auseinandersetzungen, Beleidigungen oder auch mal Handgreiflichkeiten. Trotzdem fühlte es sich gut an, genau solch verstrahlte Personen zu treffen, wie man selbst war. 

 

Dann kam der Tag, als ich aus 20 Euro Einsatz meinen ersten vierstelligen Betrag gewann. Die Freude war natürlich groß und schnell hatte ich plötzlich viele neue "Freunde" an meiner Seite, die ich sonst ursprünglich gar nicht als solche wahrgenommen hatte. 

„Hast du mal ein bisschen Pro-Chance?“ oder „Hol mir mal Kippen - meine sind alle. Du hast doch gewonnen“. ‚Pro Chance‘ heißt so viel wie: ‚Sich Geld leihen, was man am Ende eh nicht wieder bekommt‘ oder ‚Hast doch jetzt genug Kohle in der Tasche - kannste auch was abgeben‘. Natürlich wissen viele, dass solch ein Gewinn nicht mit den Ausgaben kompensiert werden kann, dennoch betteln sie eifrig drauf los. Eine sehr surreale Situation. Ich ging kurz raus, um wenigstens etwas von meinem Gewinn auf andere zu verteilen und kaufte acht Pizzen für knapp 50 Euro. 

Zurück angekommen im Büro griffen und tatschten die Leute in die Kartons und schafften es nicht mal Danke zu sagen. Tja, einfach mal so 50 Euro verschenkt. So schnell kann es gehen. Es ist tatsächlich schwer, sich in dieser Welt zurecht zu finden. Wenn man aber in ihr ist, dann versteht man auch das Drumherum. Hier kommen viele Leute rein, um Schwarzgeld zu verspielen, nicht so gut betuchte Leute probieren aus ihrem letzten Zehner wenigstens einen Fünfziger zu erwirtschaften, und wiederum andere verzocken einfach ihren kompletten Lohn an einem Wochenende. Da ich arbeitsbedingt viel in der Nacht unterwegs war, kam ich meistens erst gegen 23:00 Uhr oder Mitternacht im Wettbüro an. Es liefen viele Live-Spiele aus dem südamerikanischen Raum. Wie zum Beispiel brasilianische Ligen, die 1. und 2. Liga aus Costa Rica, Guatemala, El Salvador oder Mexiko. 

 

Schnell bekam man ein Gespür für jene Ligen und konnte sich fast täglich über Gewinne freuen. Wenn auch nicht immer hoch, die Ligen lebten von viel Korruption und so konntest du schnell etwas abgreifen. Mittlerweile sind zum Beispiel die Live-Wetten mit Spielen aus El Salvador verboten. Jedenfalls in Wettbüros. In einigen bekannten Online-Wettstuben sind sie teilweise noch frei gegeben. Dort arbeitet man jedoch nicht anonym und muss Name, Adresse und Co. angeben. Was du im Wettbüro teilweise noch nicht machen musst. Manchmal saß ich bis morgens um 6 Uhr im Büro, bis auch die letzten Spiele vorbei waren. Die letzten Spiele mit mexikanischer Beteiligung fingen meist erst gegen 4:00 Uhr an. 

Schnell bekam man Spitznamen zugeworfen bzw. erfragte, was ich denn von diesem oder diesem Spiel halte, da etliche Leute wussten, dass ich mich instinktiv mit diesen Ligen beschäftigt habe. Teilweise sogar so sehr, dass ich bereits zu Hause und weit vor der Arbeit anfing, Statistiken durchzugehen und sorgfältig Spiele aussuchte, welche ich nachts tippen würde. Ja, was soll ich sagen, man driftete mehr und mehr in die Spielsucht. Deportivo Saprissa, Curico Unido oder LDU Quito waren gern gehörte Begriffe. Dabei handelte es sich um Mannschaften aus Costa Rica, Chile und Ecuador. 

 

Die deutsche Bundesliga stand oftmals gar nicht so sehr im Fokus, obwohl man sie inständig verfolgte. Die Quoten waren jedoch teilweise so schlecht, dass es sich nur lohnte, wenn man eine ordentliche Summe auf sie setzte. Die 2. Bundesliga und 3. Liga waren demnach schon etwas spannender bzw. die Quoten interessanter. Aber auch das änderte sich schnell mit dem Verlauf der jeweiligen Spieltage. So wurde die ‚Torerfolg beider Mannschaften‘-Wette am 1. Spieltag mit 2,00 angeboten und acht Spieltage später für noch 1,55. Gepaart mit zig anderen Partien konnte man sie mit aufnehmen. Dies liegt aber im Sinne des Betrachters. 

Einige Personen wollten lediglich aus zehn Euro vielleicht 30 Euro machen. Andere wiederum aus zehn Euro bis zu 500 Euro oder gar mehr. Letztlich ist es ein Glücksspiel. Favoriten straucheln ungewollt, Wettscheine platzen oder der Letztplatzierte schlägt plötzlich den Zweitplatzierten mehr als deutlich. Womit ich zum nächsten Thema übergehen möchte. Und zwar zur Korruption. Viele erinnern sich an die Zeit mit Robert H. und den kroatischen Brüdern aus dem Westteil Berlins. Ich möchte gar nicht weiter darauf eingehen, da die Entscheidung mehr als naiv war. Für umgerechnet 30.000 Euro und einen Flachbildschirm verkaufte er nicht nur seine Ehre, sondern auch seinen Job. Im Nachhinein betrachtet sieht man aber, dass Korruption im Fußball möglich ist oder war. 

Ich kann mich an eine Situation im Büro erinnern, als ich zu meiner Verwunderung ein Spiel des Berliner Landespokals als Live-Partie angeboten bekam. Das Spiel lief gerade einmal drei Minuten und es war die zweite Runde des Pokals. Zwei Underdogs standen sich gegenüber, und beim genaueren Betrachten vernahm ich, dass dieses Spiel gerade einmal zwei Kilometer von der besagten Wettannahmestelle entfernt ausgetragen wurde. Eine sehr surreale Vorstellung. Diesen Gedanken muss man einfach hegen, wenn nun eine Person mit beispielsweise 2.000 Euro zu diesem Spiel wandert, dem Trainer mitteilt, dass diese ‚zwei Riesen‘ gleich in seiner Hosentasche landen und er das Spiel dafür bitte verliert. 

Wer freut sich nicht über einen kleinen Obolus in der Tasche und vielleicht fünf Kästen Bier, die trotz Niederlage in der zweiten Runde des Landespokals in der Kabine stehen?! Zeitgleich platziert jemand anderes je 200 Euro-Wetten auf den Sieg das Gastteams. Und das macht er vielleicht zehnmal an diesem Abend. Schnell verdientes Geld so gesehen. Machbar ist/war alles. Nur das Geld musste stimmen und mitgespielt werden musste natürlich auch. Wer sich tatsächlich auf solch eine Wette einließ, das weiß nur der Wind oder jene Person. Natürlich wird oft in solchen Büros gemunkelt, dass möglicherweise Spiele verkauft worden sind. Gerade in den südamerikanischen Ligen ist dies keine Seltenheit, aber auch in Europa teils ziemlich populär. In den südamerikanischen Ligen haben oftmals die Hardcore-Fans das Sagen und entscheiden postwendend, ob ein Transfer stattfinden kann oder nicht. Wird dies ohne diese "Fans" entschieden, gibt es oftmals Hausbesuche oder das Training wird "gestört". 

Doch weiter im Geschäft. In den Büros wirken die Leute meist angespannt und konzentriert. Eigentlich ist jeder ein Fußballkenner und weiß, wie es am Besten geht. Millionäre sind viele trotz ihres Sachverstands zwar nicht, aber dennoch gehen alle davon aus alles richtig gemacht zu haben, wenn sie ihren Wettschein aus dem Automaten ziehen. Geht der Schein verloren, liegt es natürlich eindeutig an der Mannschaft selbst… Besonders beliebt sind Wettannahmestellen im asiatischen Raum. Im Ostteil der Stadt tummeln sich viele Vietnamesen mit teilweise großen Geldbeträgen. Da werden mitunter schon mittags die Quoten für den gesamten Tag analysiert und recherchiert. 

 Während viele mit fünf, zehn oder 20 Euro Einsatz spielen, fliegt bei den Vietnamesen ganz gerne mal ein grüner, gelber oder lila Schein in die Automaten. Bevor man auf sechs Spiele tippt, verdoppelt man einfach mit einem Spiel seinen Einsatz. Das macht man fünfmal am Abend und gut ist. Natürlich hast du auch etwas entspanntere Leute dort zu sitzen. Mit einer 2-Euro-Münze und 30 Spielen sitzen sie meist den ganzen Tag im Büro. Oftmals spielen sie 26 aus 30. Das bedeutet, dass sie sich sogar vier Fehler auf dem Schein erlauben können und am Ende trotzdem gewinnen. Der Betrag ist meistens nicht hoch, aber sie haben acht bis zehn Stunden des Tages im Büro verbracht und mitgefiebert. 

 

Waren Sportwetten damals extrem verachtet, weil man Manipulation und Glücksspiel dahinter vermutete, ist es mittlerweile gang und gäbe, dass auch bekannte Ex-Profis Werbung dafür machen. Dies ist eine zuvor noch nie da gewesene Situation. Auch Trikotwerbung und Einblendungen vor manchen Spielen sorgen für den Aufruf von Sportwetten. Viele lassen sich davon beirren und legen sich schnell ein Konto bei einem der zig Anbieter im Internet an und zahlen binnen Sekunden Geld ein. Schnell verdientes Geld, denkt man sich. Meistens ist dies aber der erste Schritt gen Spielsucht. Wenn man gewinnt, will man oftmals mehr. Wenn man verliert, will man sein verlorenes Geld wieder zurückgewinnen. Ein ewiger Kreislauf. Letztlich ist man selbst dafür verantwortlich, ob man Geld einzahlt oder nicht. Es wird einem aber nahezu serviert, obwohl man eigentlich nur Fußball gucken möchte…

Abgetaucht in den virtuellen Welt des Tippens, entdeckt man viele "Begrüßungsangebote". Zehn Euro einzahlen, mit 20 Euro wetten usw., lauten die Strategien, um den Spieler zu locken. Dies klappt in den meisten Fällen auch recht gut. Die Quoten sind annehmbar, nicht schlecht und im Verhältnis zu einem Wettbüro nahezu fast identisch. Der einzige Vorteil in einem Wettbüro ist die Anonymität. Während du auf einer Onlineplattform alles über deine Person angeben und am Ende verifizieren musst, kannst du ins Wettbüro gehen, wetten und den Laden wieder verlassen. 

 

Neben Shisha-Bars und Cafés sind Wettbüros oftmals Treffpunkt der organisierten Kriminalität, so sieht es jedenfalls die Polizei. Persönlich musste ich oft solch Schikanen am eigenen Leib miterleben, als während irgendwelcher Live-Spiele plötzlich die Türen aufsprangen und vermummte Polizisten den Laden stürmten. Oftmals mit dem Grund, dass hier illegales Glücksspiel stattfinden würde bzw. die Wettautomaten nicht zulässig seien. Der wahre Grund liegt aber meistens darin, einfach die Personen im Kern des Büros zu kontrollieren, um zu schauen, ob diese bereits straffällig in Erscheinung getreten sind. In vielen Fällen fand man nichts, trotzdem war der Tag im Eimer. Wollte man eigentlich nur in Ruhe Fußball gucken und gemütlich beisammen sitzen…  

Solch eine Kontrolle kann dann auch gut und gerne drei- oder viermal im Monat stattfinden. Letztlich ist dies immer schwer nachzuvollziehen, gerade wenn die Betreiber in der gesamten Stadt etliche Büros besitzen und angemeldete Mitarbeiter vorweisen können. Natürlich ist es nervig und zum Haare raufen, wenn eben noch 80 Personen das Halbfinale der Champions League verfolgt haben und 45 Minuten später nur noch drei Leute Bock haben zu bleiben. Man möchte die Leute dazu führen, ihre Anonymität abzulegen und ihre Wetten im Internet zu platzieren, so habe ich zumindest das Gefühl. Man möchte diese Büros im Keim ersticken. Ist aber auch nur meine rein persönliche Vermutung.

Und ein Punkt sollte als abschließendes Fazit auch erwähnt werden. Es ist halt wie beim Roulette: Die Bank bzw. das Wettbüro / der Anbieter gewinnt immer. 

 

Ich hoffe, Ihr hattet bis dato Spaß beim Lesen. Erzählt Ihr doch mal über eure Erfahrungen. Habt Ihr schon einmal eine Wette platziert? Seid Ihr oft Gast in einem Wettbüro? Habt Ihr schon mal eine größere Wette gewonnen? Haut Eure Antworten einfach unten ins Kommentarfeld.

Bericht: Abteilung Utzki

Fotos: Marco Bertram, nur-der-scf.de, Sachseninformer, K. Hoeft, Los Misenas, Michael Stoffl, Marco Hensel

 

Artikel wurde veröffentlicht am
25 Februar 2022

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5 Kommentare
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Kommentare
Guter Text
Utzki, du g***** Hengst ...
UB
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G
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Nur als Frage, wie kann bei sowas Leidenschaft und Sucht getrennt werden? Ich stell mir das echt schwer vor. Man sitzt nachts im Büro und hofft und hofft. Noch ein Schein und noch ein Schein...
K
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G
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G
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