Nach Insolvenz und Rückzug aus Liga vier kurz nach Beginn der Saison 2019/2020 (was manch einer dem Traditionsverein immer noch übel nimmt) ist die SG Wattenscheid 09 wieder zurück in der Regionalliga West. Dabei ging es für die SGW von Spieltag 1 an direkt zur Sache. Mit Preußen Münster und den Wuppertaler SV erwischten die schwarz-weißen ein richtig schweres Auftaktprogramm. Bei den Adlerträgern aus dem Münsterland, die Aufstiegsfavorit sind, gab es entsprechend nichts zu holen und auch heute gegen die Löwen aus dem Bergischen Land sah die SGW über weite Strecken (vor allem in der ersten Hälfte) des Spiels kaum Land.
Wattenscheid 09 vs. Wuppertaler SV: Die SGW fast chancenlos gegen den WSV
Große Erwartungen hatten die Wattenscheider Fans nicht gegen den Tabellendritten der Vorsaison, trotzdem kamen sie heute zahlreich ins Lohrheidestadion um sich die nach eigenen Angaben beste Stadionwurst Deutschlands und ein frisch gezapftes helles Blondes einer lokalen Ruhrgebietsbrauerei zu gönnen (nein natürlich nicht das Bochumer „Fiege“, sondern das Essener „Stauder“). Aber zuerst hieß es anstellen vor dem Eingang und warten auf den verzögerten Einlass eine Stunde vor Anpfiff. 2.060 Zuschauer kamen ins weite Rund, darunter gut 600 Fans, die es mit dem Wuppertaler SV hielten. Die wiederum leiteten das Spiel zum Anpfiff mit einem sehenswerten Rauch-Pyro-Intro ein, bei dem der Gäste-Stehblock in roten und blauen Rauch gehüllt wurde.
Den feurigen Einstieg im Gästeblock, ließ die Gastmannschaft auf dem Rasen Taten folgen. Zwar versuchte die SGW etwas mitzuspielen, aber der pfeilschnelle Wattenscheider Kim Sané konnte fast nie in Szene gesetzt werden. Dagegen zeigte sich der WSV hellwach und ging früh und hochverdient durch Lewin Alexander D Hone in der neunten Minute in Führung. Kurz danach erhöhte Valdet Rama auf 2:0 für die Gäste und damit war Wattenscheid zum Pausentee noch gut bedient. Nach der Pause zeigten sich die Schwarz-Weißen kurz von einer anderen Seite und erzielten sogar den 1:2 Anschlußtreffer durch Emre Yesilova und wollten wenig später einen Handelfmeter zugesprochen bekommen, aber der Schiedsrichter entschied auf weiterspielen. Aus Sicht des Autors war das Ganze nicht zu beurteilen. Kurz danach stellte der Wuppertaler Spieler Lion Schweers den vorherigen Toreabstand wieder her und in der 70. Spielminute entschied Kevin Rodrigues Pires mit einem Foulelfmeter das Spiel. Endstand 1:4.
War noch was? Ja zwei Spruchbänder. Eines der Wattenscheider Fans, das in Richtung Peter Neururer zielte: Mit "Peter N. der in jedem Käseblatt seinen Mist verbreitet, doch für 09 absolut nix geleistet!", kritisierten sie das jetzige Vorstandsmitglied des WSV für seine Stippvisite an der Lohrheide. Die Wuppertaler Fans kritisierten dagegen den Preisaufschlag für Gästefans, den auch sie berappen mussten mit dem Spruchband: „2 Euro Aufpreis für Gäste? Habt Ihr ein Knall?“.
Das Spiel war gespielt. Für die SGW sind erstmal zwei fette Ligabrocken weg. Der Wuppertaler SV kann erstmal durchatmen nach der Auftaktniederlage vergangene Woche gegen RW Ahlen. Kommende Woche wartet für den WSV der SC Wiedenbrück, während Wattenscheid nach Ahlen reist.
Alle Fotos: frontalvision Sport Photo Agency