Altach vs. Wolfsberg: Kulinarische Extraklasse und stockfinsteres Auto-Schlachtfeld

Auch in Österreich sollte noch eine Presseakkreditierung und die eine oder andere Überraschung auf uns warten. Bei der Ankunft im Vorarlberg erwartete uns nämlich schon zur Mittagszeit ein enormer Regenschauer, der bis in die Abendstunden anhalten sollte. Selbst die besten Autofahrer hatten inmitten der Berglandschaften Probleme mit dem Lenken ihres Gefährtes. Da die Gegend um Altach herum sowieso nicht für große Sightseeingtouren geeignet ist, bündelten wir unsere Kräfte und verbrachten die Stunden vor dem geplanten Anpfiff im Hotel. 

Da das Spiel zwischendurch tatsächlich kurz vor Absage stand, suchten wir nebenbei auch nach sinnvollen Alternativen, die sich gegen 17 Uhr aber in Luft auflösen sollten. Über Twitter und Instagram informierte der "SCRA" über die finale Entscheidung der Platzkommission - das Spiel findet statt. Zuschauer sollen auf die öffentlichen Verkehrsmittel umsteigen, da sich die Parkplatzsuche schwierig gestalten könnte.

Mit dieser Information hatte der Verein auch Recht behalten, denn wir mussten zwangsläufig auf einem Kartoffelacker hinter der anliegenden Tankstelle "parkieren". Soweit so gut. Bis auf ein paar Dreckspritzer auf der hellen Jeans kein Problem. Unserem Fahrer wurde nur beim Gedanken an das Ausparken etwas mulmig.

Kommen wir aber erst einmal zum schönen Teil des Abends - Dem Besuch der "Cashpoint Arena". Seit 2007 ziert der Name des Sportwettenanbieters bereits den Namen des alten "Schnabelholz". Dies wurde notwendig, da das Stadion erstligatauglich gemacht werden musste und Geldgeber "Cashpoint" die notwendigen finanziellen Mittel zur Verfügung stellte. Eben jener Name komplettiert auch seit vielen Jahren den Vereinsnamen des SC Rheindorf Altach. Als Anhänger des deutschen Fußballs immer wieder etwas gewöhnungsbedürftig, aber in Österreich geht man bekannterweise etwas lockerer mit dem Anpreisen der Sponsoren um.

Kostenlose Verpflegung bekamen wir am Spieltag leider nicht (war aber auch absolut nicht nötig), und so probierten wir uns durch das üppige Angebot im Stadion. Frische und selbstgemachte Chips und Bagel, sowie verschiedenste Sorten an Wurst und dazu einen leckeren halben Liter "Frastanzer". Das konnte sich sehen lassen!

Das Spiel verlief relativ erwartungsgemäß - denn auch wenn Altach, sowie auch Wolfsberg beide in der Abstiegsrunde verkehren, so gingen die Gäste schon als Favorit in die Partie. Die Männer aus Wolfsberg schlugen zwei Mal eiskalt zu, nahmen die drei Punkte mit nach Hause, machten ihre drei Schlachtenbummler im Gästeblock glücklich und bewahren ihre Chance auf die Qualifikation zur Conference League.

Für Altach wird es hingegen auf ein Duell mit Hartberg und Ried hinauslaufen. Die Anhänger des Vereines machten trotz der prekären sportlichen Situation einen soliden Eindruck. Mit Unterstützung einiger "Grasshoppers" wurde nahezu das komplette Spiel über für gute Stimmung gesorgt.

Und dann sollte ja noch der spannendste Punkt des Abends kommen. Die Parkplatzsituation. Der stockfinstere Kartoffelacker glich mittlerweile viel mehr einem Schlachtfeld. Während mehrere Mädels im Epizentrum der Tankstelle auf ihre Mitfahrgelegenheit warteten, mussten wir die Hosenbeine hochkrempeln und uns durch den Morast quälen. Bevor wir den Praxistest durchführen konnten, wurden wir kurzerhand zum "Ersthelfer" und manövrierten mit fremden Frauen, Männern und Kindern ein anderes Auto aus dem tiefen Graben. Wenig später benötigten wir ebenfalls ein paar kräftige Personen, die uns fast 50 Meter weit anschieben mussten. Am Hotel angekommen, war dann erstmal Auto-Putzen angesagt.

Wir wollen den Artikel auch gar nicht unbedingt negativ beenden, denn wir wurden sehr nett empfangen und für die spontane Akkreditierung sind wir tatsächlich sehr dankbar, aber die Art und Weise der Infrastruktur um das Stadion herum lässt doch einige Fragen offen. Ich bin nun auch kein Mensch, der sich an Hochglanzarenen aufgeilen muss, aber als Erstligist in Europa sollte schon ein reibungsloser Ablauf mit der An- und Abreise der Zuschauer erfolgen können. Dies war an jenen Tag absolut nicht gegeben und muss daher auch mal negativ beäugt werden. Einen Ausflug zum SCRA können wir aber dennoch empfehlen!

Bericht & Fotos: schwarze_natascha" (externer Link zu Instagram)