Internationales Flair im Ruhrgebiet: Zu Gast bei Croatia und Mülheimer  FC 1997

Internationales Flair im Ruhrgebiet: Zu Gast bei Croatia und Mülheimer FC 1997

Gemütlicher Aufgalopp beim SC Croatia Mülheim. Beheimatet in der Moritzstraße existieren die Jungs bereits als 1994 als eingetragener Verein im Spielbetrieb. Die Stimmung auf der Anlage hätte besser kaum sein können. Familiäres Umfeld, ein paar "Atzen" im Hajduk-Outfit, die Gespräche wurden bilingual geführt und auch auf dem Platz ging es recht freundlich zur Sache.

Im Vereinsheim Ozujsko ausgeschenkt und das Fleisch auf dem Holzekohlegrill für das darauffolgende Spiel vorbereitet. Im Vereinsheim wurde außerdem auf die große kroatische Community im deutschen Fussball hingewiesen. Mittlerweile ist nahezu in jeder Metropole Deutschlands ein Verein mit kroatischen Wurzeln ansässig. Sollte es dort überall so freundlich ablaufen wie in Mülheim kann ich nur empfehlen mal einen dieser Vereine zu besuchen.

Was den sportlichen Stand der Dinge betrifft: Die erste Mannschaft des SC Croatia Mülheim ist derzeit in der Gruppe 1 der Kreisliga A (Duisburg-Mülheim-Dinslaken) anzutreffen. Vor 40 Zuschauern durfte gegen den DSC Preußen Duisburg ein 2:0-Sieg gefeiert werden, die Treffer erzielten Justin Beß nach einer halben Stunde und Mert Katircioglu sechs Minuten vor Ablauf der regulären Spielzeit. In der Tabelle steht Croatia aktuell auf Rang sechs. 

Und wenn wir schon vor Ort sind, werfen wir einmal einen Blick auf das Spielgeschehen drei Ligen höher. Der aktuell beste Verein aus Mülheim an der Ruhr ist derzeit der Mülheimer FC 1997. In eben jenem Jahr wurde der Verein überwiegend für die Nachwuchsarbeit in der Region gegründet. Erst wenige Jahre ging in der Kreisliga auch erstmals eine Herrenmannschaft im Ligabetrieb an den Start und hat sich mittlerweile bis in die Oberliga nach oben gespielt. 

In der Zwischenzeit wurde das Zepter im Verein von türkischen Mitgliedern übernommen und zeitweise auch umbenannt. Sechs Jahre lang wurde die Jahreszahl mit "Vatangücü" ersetzt. Seit 2017 ist man allerdings wieder unter dem vorher bekannten Namen unterwegs. Grund hierfür war die schwierige Suche nach Sponsoren, die sich mit dem türkischen Namen nicht anfreunden konnten. Der Aufstieg im Sommer 2023 in die Oberliga ist somit nun auch der größte Erfolg der Vereinsgeschichte.

Das Duell gegen den VfB Hilden sollte ein ziemlich internationales Duell werden, welches in NRW relativ alltäglich, mir als Ossi allerdings eher fremd ist. Am Cateringstand gab's daher statt Bier erstmal eine Fanta Exotic und die Nachfrage, ob wir aufgrund unseres Erscheinungsbild zum Gast aus Hilden kommen würden. Als wir diese Nachfrage verneinten, wurden wir regelrecht schockiert befragt, ob wir die Gastgeber aus Mülheim supporten würden. Deutsches Publikum ist man auf der Heimseite wohl nicht unbedingt gewöhnt. Dennoch war alles sehr amüsant und entspannt.

Auf dem Kunstrasen entwickelte sich in der Folgezeit eine rasante und hitzige Partie. Nach einem frühen Traumtor durch Todate drehte Hildens Rechtsverteidiger Robin Müller plötzlich durch und provozierte auffällig jubelnd die Bank und Fans der Mülheimer. Wirkte erstmal ein wenig unnötig und wurde mit einer gelben Karte quittiert. Mülheim hatte in der Folgezeit mehrere Chancen diese Aktion passend zu beantworten, scheiterte aber am eigenen Unvermögen.

Und als es spielerisch etwas fader wurde, kam plötzlich die Härte ins Spiel. Immer wieder kam es zu Nickligkeiten und Diskussionen. Der junge Schiri Can Güzel gefiel mir sehr gut und verteilte neben acht gelben Karten auch zwei Platzverweise.

Als die Stimmung auf den Rängen etwas abflachte, wurde es plötzlich chaotisch auf der Tribüne des Ruhrstadions. Während einer Verletzungsunterbrechung gingen plötzlich mehrere Personen aufeinander los. Laut Angaben des Stadionsprechers provozierte der Gästeanhang aus Hilden ein wenig und die türkischen Fans aus Mülheim gingen darauf ein. Richtige Schläge wurden aus meiner Sicht nicht ausgeteilt, aber erst nach mehreren Minuten wurden die Gemüter beruhigt. 

Positiv explodieren sollte das Stadion dafür beim Ausgleichstreffer von Anil Yildirm, der einen Konter vollendete. In der engen Anfangsphase der Saison können schlussendlich wohl beide Teams mit dem Punkt leben. Wir bedanken uns für einen coolen, erlebnisreichen Abend mit meist entspannter Atmosphäre.

Bericht & Fotos: "schwarze_natascha" (externer Link zu Instagram)

Artikel wurde veröffentlicht am
28 August 2023

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