Rot-Weiss Essen gegen Arminia Bielefeld: Am Ende vom Regenbogen geht’s immRWEiter …

Was für ein Szenario bot der Himmel am gestrigen Nachmittag über dem Stadion an der Hafenstraße: Sonne, Wolken, Regen, wieder Sonne und am Ende ein Regenbogen. Passend dazu der gestrige Spielverlauf zwischen Rot-Weiss Essen und dem DSC Arminia Bielefeld mit wieder einmal einem Last-Minute-Sieg für RWE. Statt dem Topf voll Gold am Ende des Regenbogens, bescherte Team Rot-Weiss seinen Fans ein starkes Spiel und für alle die in der Vorwoche das Finish in Duisburg nicht live miterleben konnten, eine Wiederholung inklusive emotionaler Explosion.  

Vier Siege in Liga 3 in Folge (+ 1x im Niederrheinpokal). Viermal mit 2:1. Essen steht aktuell Kopf. Ging vor 4 Wochen nach der 0:5 Heimpleite gegen den SC Verl schon fast wieder die Welt unter, hat sich bestimmt der eine oder andere Fan gestern schon einmal die Blitztabelle ausgedruckt. Platz 3 in Liga 3. Die Fans honorierten die starken Spiele der letzten Wochen mit einer vollen Hütte: 19.200 Zuschauer. Ausverkauftes Stadion an der Hafenstraße, darunter 2.512 Gästefans.

Zuletzt trafen die beiden Traditionsvereine in der DFB Pokalsaison vor drei Jahren aufeinander. Damals gewann Essen mit 1:0 im, aufgrund von Corona aber im leeren Stadion. Für Bielefeld waren die letzten Jahre eine Art Achterbahnfahrt. Vor 1,5 Jahren kickte man noch in der ersten Liga und stieg im Mai 2022 in die zweite Bundesliga ab, während Essen in der Regionalliga West (vierte Liga) sich den Aufstieg in Liga 3 erkämpfte. RWE hielt die Klasse, während der DSC nach unten durchgereicht wurde.

Nun das Wiedersehen, das sich der DSC etwas anders vorgestellt hatte. Von Beginn an war RWE hellwach und fast jeder Spielzug endete in einem Torschuss. Essen hätte früh hoch in Führung gehen können wenn nicht sogar müssen. In der 22. Spielminute war es dann soweit, als Marvin Obuz den Ball im Bielefelder Tor unterbrachte. Grenzenloser Jubel bei den Fans und Bierdusche für den Fotografen. Das Tor war wie ein Weckruf für die Arminia, die nun besser ins Spiel kam, aber erst in der zweiten Hälfte so richtig ihre Klasse zeigte. RWE-Schlussmann Jakob Golz musste das eine oder andere Mal spektakulär zupacken, aber auch sein Gegenüber Jonas Kersken (spielte vor ein paar Jahren in der RWE Jugend) wurde zu zahlreichen Glanzparaden gezwungen. Dazu rettete einmal Pfosten und einmal Latte für den DSC.

Trotzdem dann nicht wenig überraschend dann der Ausgleich in einer Bielefelder Drangphase durch Louis Oppie, der einen Abpraller nach einem Freistoß zum Ausgleich nutzte und im Gästeblock ein Lichtlein aufflammen ließ (82. Spielminute). Tja, wenn man nicht frühzeitig den sprichwörtlichen Sack zumacht, kann das passieren. Der Ausgleich wäre als Endergebnis auch nicht ganz unverdient gewesen, aber Essen kann in diesen Tagen wie keine andere Mannschaft „Last Minute“.

War das in Regionalligazeiten eher anders herum, holte sich RWE aktuell in den Schlussminuten die Punkte ab. So erreichte in der Nachspielzeit erreichte der Ball bei einem von Andreas Wiegel ausgeführten Freistoß genau Ron Berlinski, der mustergültig ins Tor köpfte. Standards passen in diesen Tagen einfach. 2:1 und das Stadion bebte. Die Antwort der Bielefelder: Wütende letzte Angriffe und auch der Schiedsrichter packte noch ein paar mehr Minuten oben drauf. Trotzdem reichte es nicht mehr.

Platz 3 in Liga 3 und das nicht nur vom Zuschauerschnitt. In Essen träumt man von Größerem. Aber es heißt Demut, denn in der verrückten Liga 3 kann man heute oben und morgen auch ganz schnell wieder unten stehen. Nächste Woche kommt der Waldhof an die Hafenstraße, dann sehen wir weiter … immeRWEiter.

Fotos: (c) Sport Bildagentur frontalvision.com

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