RWE vs. Lübeck: Erst Trauerkerzen auf der West, dann Sieg als Trost

RWE vs. Lübeck: Erst Trauerkerzen auf der West, dann Sieg als Trost

Nein, an den VfB Lübeck mag kaum ein Fan von Rot-Weiss Essen gerne denken. Die letzte Begegnung gegen die Marzipanstädter liegt über 15 Jahre zurück und endete mit dem Gang in die Versenkung des deutschen Fußballs. Am 31. Mai 2008 verlor RWE zu Hause gegen die schon abgestiegenen Norddeutschen mit 1:0 und qualifizierte sich so nicht für die damals neue 3. Liga. Es folgten 14 Jahre Kirmesliga (1 Jahr NRW Liga, 13 Jahre Regionalliga West) mit vielen Tiefpunkten und nur wenigen Höhepunkten. Aber seit über einem Jahr ist Essen wieder auf Kurs und die Fans sind zurück an der Hafenstraße.

Die erste Saison 3. Liga war ruckelig, die zweite (die aktuelle) umso faszinierender. Von wegen, das zweite Jahr ist das Schwerste. Auch wenn der gut aufgelegte Haufen (passable 350 Fans an einem Freitagabend) aus Lübeck in seinem Support die Essener Fans ein paar Mal an 2008 erinnerten, ließen die Spieler auf dem Platz nix anbrennen. Ja, es war am Ende nur ein 1:0, aber ein hochverdientes.

Das Spiel begann mit einer starken Pyro / Choreo der Essener Ultragruppierung „Vandalz“, die um einen verstorbenen Anhänger aus ihren eigenen Reihen trauerte. Auf der Stehplatztribüne „West“ wurde ein großes Fahne mit dem Konterfei des Fans hochgezogen, schwarze schalähnliche schwarze Banner hochgehalten und angefangen hinter dem Schriftzug vor der Tribüne „Vandalz sterben nie“ zahlreiche „Kerzen“ in Form von Bengalos entzündet, sodass am Ende die ganze Tribüne in Pyro-Rot erstrahlte. Ja das kostet dem Klub wieder einige tausend Euro in das leere Säckelchen des DFB, aber es sah natürlich auch richtig stark aus.

Nach einem kurzen Innehalten auf dem Rasen wollte nun auch das Team um Christoph Dabrowski die zwei letzten Niederlagen vergessen machen und versuchen Anschluss nach oben zu halten. Das gelang über weite Strecken eher semi. Was an zwei Dingen lag: Zum einen an den tiefstehenden Lübeckern, die nicht mehr wollten als eine Niederlage zu vermeiden und dabei kaum Anstalten machten selber zu punkten. Zum anderen an dem Geläuf. Der Rasen im Stadion an der Hafenstraße hat sich in den letzten Spielen (nicht nur von RWE) von einem frisch verlegten Teppich schon wieder fast zu einem Acker entwickelt. Ich bin jetzt kein Rasenexperte, aber ein paar Fragezeichen habe ich doch.

RWE versuchte das Beste aus den Umständen herauszuholen, auch wenn es manchen einen an Kicks zu Regionalligazeiten erinnerte. Aber hey, nicht grummeln und nicht stöhnen, wenn der Ball mal verspringt - irgendwann klappt es schon. Beim gestrigen Spiel dann auch endlich mal wieder für Isaiah Young. Er ist zwar pfeilschnell und hat eine unkonventionelle Spielweise, bleibt aber manchmal an seinen Gegenspielern hängen, was dann ein unverständliches Raunen auf den Rängen verursacht. Mit seinem Tor kurz vor der Halbzeitpause und seinem ekstatischen Jubel zeigte es „Isi“ seinen Kritikern.

Am Ende brachte Rot-Weiss Essen das Spiel mit 1:0 über die Zeit - und das ist aktuell das Entscheidende: 30 Punkte auf dem Konto nach der Hinrunde und auf Tuchfühlung zum Relegationsplatz 3. Sechs Heimsiege und den Siebten kann es, wenn es nach den RWE-Fans geht, gerne kommenden Dienstag geben, wenn es am ersten Spieltag der Rückrunde gegen den Halleschen FC geht.

Alle Fotos: Sport-Bildagentur frontalvision.com
> zu den Rot-Weiss Essen Fotos auf frontalvision

> turus Fotostrecke RWE

> turus Fotostrecke Lübeck

Stadionname:
  • Stadion an der Hafenstraße
Inhalt über Klub(s):
Artikel wurde veröffentlicht am
16 Dezember 2023
Zuschauerzahl:
15.097
Gästefans
350

Ligen

Inhalt über Liga
3. Liga

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