Mehr Abneigung gegen einen Klub kann es nicht geben. Das Konstrukt und Marketingprojekt aus Leipzig, das wir nun ja auch hier bei turus.net schon seit seiner Gründung (äh sorry: fadenscheinige Lizenzübernahme vom SSV Markranstädt) 2009 kritisch begleiten, gab sich die Ehre an der Essener Hafenstraße. 117 Jahre Rot-Weiss Essen und trotz erster Runde im DFB Pokal, hat man mehr Desinteresse an einem Gegner zuvor kaum gesehen. Fakt ist: Die einzige „Dosen“, die gestern ihre Daseinsberechtigung in Essen hatten, waren die Stauder-Dosen in den Händen der Fans beim Fanmarsch.
Video und Fotos: RWE gegen Leipzig - Fanmarsch, Spiel und Protest
Mega: Tausende RWE Fans zogen Stunden vor dem Spiel in einem langen Fanmarsch von der Essener Innenstadt zum Stadion mit reichlich Pyro im Gepäck und auch den einen und anderen Schmähgesang gegen das Fußball-Konstrukt aus Leipzig wie „Scheiss Red Bull“, „Ihr macht unseren Sport kaputt“ oder „Alle Bullen sind Schweine“.
Hier unser ausführliches Video vom Fanmarsch (Klick auf das Bild):
Das Leipziger Marketingprojekt, das die Fußballfans nun schon 15 Jahre ertragen müssen, bekam in Essen teilweise noch mehr Abneigung zu spüren, als wenn sich die Königsblauen oder Rot-Weißen Nachbarstädter oder aber auch die „Zebras“ von Ruhr und Rhein die Ehre gegeben hätten. Lieber Spiele gegen Oberhausen oder Duisburg, als gegen das Kunstprodukt aus dem Osten, hörte man die Fans anmerken. Die Leipziger, dagegen mit ihrer „Tradition 2.0“ Fahne meinten, ob das Thema nicht mal durch wäre. Niemals! Das sahen auch die Essener Fans im Stadion so, die beim Einlaufen beider Teams die Leipziger mit einem riesigen Spruchband auf der Rahntribüne „Auch nach 15 Jahren – keine Akzeptanz für das Produkt RB“ begrüßten.
Wie künstlich Rasenball und Anhang sind, zeigte auch ein Blick in den Gästeblock: Gerade einmal 1.100 Kunden des Produkts verirrten sich nach Essen. Zum Vergleich: Als Bayer 04 Leverkusen vor ein paar Wochen an der Hafenstraße gastierte war der Gästeblock ausverkauft. Ja jetzt kommen die Kritiker mit der Entfernung, aber apropos Leverkusen: Alleine die DFB-Pokalhistorie (1981,1995, 2002, 2021) zwischen Rot-Weiss Essen und Bayer 04 Leverkusen hat mehr Tradition und Geschichte, als das Marketing-Kunstprodukt vom Cottaweg in Leipzig.
Sportlich hatten die RWE Fans keine besonderen Erwartungen, immerhin gastierte eine mit Nationalspielern gespickte Mannschaft, die übrigens ihre eigene Security mit dabei hatte, zur ersten Runde des DFB-Pokals an der Hafenstraße. Auch das Endergebnis mit 1:4 scheint dies zu belegen, aber das Ergebnis täuscht, denn tatsächlich hielt Essen das Spiel lange offen und ging sogar in der dritten Minute in Führung. Es waren gerade einmal zwei Minuten gespielt, da flog schon das Dach des Stadions weg. Den Torjubel, als Ramien Safi nach einem geschickt gespielten Konter zum 1:0 traf, hörte man sicherlich kilometerweit.
Pure Ekstase und der neben dem geilen Fanmarsch der größte emotionale Moment an diesem Nachmittag. Die Führung hielt dann noch zehn Minuten bevor das Produkt durch Benjamin Sesko ausglich. Kurz vor der Pause gingen die Gäste noch durch Lois Openda in Führung und jeder dachte nun sicherlich an ein Scheibenschießen. Aber nichts da: RWE wehrte sich und wenn, das Quäntchen Glück mehr auf der Seite der Essener gewesen wäre und der eine oder andere Ball besser durchgeflutscht wäre, dann, naja dann […]. Am Ende reichte es natürlich nicht von der sportlichen Qualität und Antonio Nusa erhöhte in der 84. Spielminute auf 3:1 für das Fußballkonstrukt und drei Minuten später stellte Xavi auf den 4:1 Endstand.
Das war es nun das erste Spiel von RWE gegen das Kunstprodukt aus Leipzig. Für die Essen Fans behielt er viele schöne Momente bereit von Fanmarsch bis Führungstreffer. Bleibt zu hoffen, dass die gestrige Begegnung zwischen RWE und diesem Leipziger Verein aus Österreich die einzige bleibt und sich das Produkt in naher Zukunft irgendwann selber abschafft und die „Kunden“ sich eine neue Klatschpappen Aktivität suchen müssen.
Hier unser ausführliches Video vom Fanmarsch (Klick auf das Bild):
Fotos: Bildagentur frontalvision.com
- Stadion an der Hafenstraße