Das Rheinische Derby, auf das die beiden Fanlager fast 14 Jahre warten mussten, ging am vergangenen Sonntag unter dem Strich verhältnismäßig friedlich über die Bühne. Rund 50.000 Zuschauer, unter ihnen 5.000 Fortuna-Fans (größtenteils mit weißen Shirts bekleidet) sahen ein 1:1, mit dem wohl vor allem die Gästeseite einigermaßen zufrieden sein durfte. Nicht nur über das Duell auf dem Rasen wurde im Nachfeld heiß diskutiert, sondern auch über das Geschehen rings um die mit großer Spannung erwartete Partie. Ein kreisendes Banner am Kölner Dom, brachiale Ankündigungsplakate, Buttersäure in Benrath und in Köln-Ehrenfeld. Ein von der Polizei untersagter Fanmarsch, Sonder-Straßenbahnen, die attackiert wurden, sowie Rennereien und Pfefferspray im Umfeld des Stadions in Köln-Müngersdorf.
1. FC Köln und Fortuna Düsseldorf: Nach dem Derby nun Trier und Wiedenbrück
Kurzum: Größere Ausschreitungen blieben jedoch glücklicherweise aus. Der Mund konnte abgewischt werden, der Blick geht nun in Richtung DFB-Pokal. Sowohl der 1. FC Köln als auch Fortuna Düsseldorf bekamen in der ersten Pokalrunde Gegner zugelost, die nicht allzu weit entfernt liegen. Während die Kölner am Samstagabend (Anpfiff 20:30 Uhr) beim Regionalligisten Eintracht Trier antreten, gibt die Düsseldorfer Fortuna am Sonntagnachmittag (Anpfiff 16 Uhr) beim SC Wiedenbrück 2000 – ebenfalls in der Regionalliga sportlich beheimatet – ihre Visitenkarte ab. Für die Anreise werden beide Zweitligisten höchstwahrscheinlich streckenweise die A1 nutzen. Die Kölner müssen rund 190 Kilometer zurücklegen, die Düsseldorfer etwa 145 Kilometer.
Eintracht Trier gegen 1. FC Köln, dieses Duell gab es während der vergangenen elf Jahre bereits fünfmal. In den Zweitligaspielzeiten 2002/03 und 2004/05 kreuzten die Mannschaften die Klingen. Zudem standen sich beide Vereine im Achtelfinale des DFB-Pokals 2009/10 gegenüber. In diesem konnten die Geißböcke aus Köln-Müngersdorf im Moselstadion vor 10.800 Zuschauern ganz klar mit 3:0 die Oberhand behalten. Milivoje Novakovic und Youssef Mohamed legten mit ihrem Doppelschlag (25. und 29. Minute) den Grundstein für das Weiterkommen. Den Sack endgültig zugemacht hatte Maniche in der 53. Spielminute. Ganz anders ging es in den besagten Aufeinandertreffen in der 2. Bundesliga zu. Zweimal (3:1 und 2:1) konnte Eintracht Trier bei den Kölnern gewinnen. Auswärts erkämpfte Köln indes ein 3:2 und ein 0:0.
Ein Pflichtspiel zwischen dem SC Wiedenbrück 2000 und Fortuna Düsseldorf gab es bisher noch nicht. Neuland für die Fortuna. Gespielt wird allerdings nicht im heimischen Jahnstadion, sondern im 12.500 Zuschauer fassenden Heidewaldstadion in der Nachbarstadt Gütersloh. Groß ist die Vorfreude in Rheda-Wiedenbrück. Stolz wird verkündet, dass es draußen etwas dunkler sei als an anderen Tagen. Der Grund: Der DFB-Pokal wirft seinen Schatten voraus! Die Tageskassen werden am Spieltag ab 12 Uhr geöffnet sein, erhältlich sind noch rund 1.500 Tickets aller Kategorien. Für die Zuschauer, die mit der Bahn anreisen, stehen am Hauptbahnhof Gütersloh Shuttlebusse bereits. In die Regionalliga-Saison 2013/14 ist der SC Wiedenbrück 2000 indes mit einer Niederlage gestartet. Bei der U23 des 1. FC Köln gab es vor 600 Zuschauern im Franz-Kremer-Stadion nach eigener Führung letztendlich eine knappe 1:2-Niederlage. Das Heimspiel des kommenden Spieltages gegen Rot-Weiss Essen wurde aufgrund des Pokalspiels auf Dienstag, den 27. August 2013, verschoben.
Fotos: Tobi (Trier-Fotos vom FCK-Spiel), Ricardo Lichtenfeld
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