VfL Bochum vs. St. Pauli: Knackiges Remis vor stimmungsvoller Kullisse

R Updated 17 August 2013
Florian Jungwirth VfL Bochum

Fünf Stunden vor Anpfiff vermeldete der VfL Bochum ausverkauft. Zwar nicht für das komplette Stadion, dafür aber für die 13.000 Stehplätze. Insgesamt sahen die Begegnung 23.028 Zuschauer, die in der Rückrunde (8. April) der vergangenen Saison noch ein Spiel um den Klassenerhalt und das erste für Peter Neururer als VfL-Cheftrainer seit 2005 war. Gleichwertig könnte man das sportliche Verhältnis zwischen Bochum und Pauli bezeichnen. So war nicht nur die Gesamtbilanz zwischen den beiden Klubs (jeweils acht Siege und fünf Unentschieden) vor dem Spiel ausgeglichen, sondern auch die Tabellensituation. Beide Vereine hatten bisher vier Punkte aus den ersten drei Ligaspielen für sich verbuchen können.

Einen Vorteil hat der VfL dennoch: Während das Team von Peter Neururer im DFB-Pokal die erste Runde gegen den Bahlinger SC locker meisterte, scheiterte Michael Frontzeck (der übrigens in der Saison 1994/1995 in 28 Spielen für den VfL die Schuhe schnürte und zwei Tore erzielte) mit St. Pauli an den starken Preußen aus Münster.

BochumSpiel: Die Partie zwischen dem VfL Bochum und dem FC Pauli zu recht später Abendstunde (20:30 Uhr) konnte somit für beide Klubs als Interpretation für einen guten oder schlechten Saisonstart dienen. Entsprechend begannen beide Teams mutig, sowohl der VfL als auch St. Pauli kamen in den ersten zehn Minuten zu einigen Torchancen. Bereits in der zweiten Spielminute hätten die Kiezkicker das 1:0 erzielen können, aber die Bochumer Abwehr schaltete schnell und leitete einen direkten Konter ein, der jedoch aufgrund eines schwachen Abschlusses direkt beim Pauli-Torwart Philipp Tschauner landete. Dann in der 14 Spielminute die Chance für den Bochumer Yusuke Tasaka, der im Strafraum völlig frei zum Schuss kam, aber "gewaltig" vorbeischoss. Knapp eine Minute später hatte der Ex-Bochumer Marc Rzatkowski die Chance, indem er sich durch den Bochumer Strafraum dribbelt. Das Tor fiel allerdings kurz danach auf der Gegenseite: Nach einer Ecke von Yuskuke Tasaka traf der wiedergekehrte Heiko Butscher zum 1:0.

St. PauliBis dahin eine gute Partie von beiden Seiten, bis auf einen folgenschweren Fehler in der Bochumer Abwehr in der 23. Minute, als nach einem schnell ausgeführten Freistoß der Hamburger John Verhoek völlig freistehend zum 1:1 traf. Bochum mühte sich nun in den kommenden Minuten mit den intelligent und schnell gespielten Kontern der Gäste. So hatte in der 34. Spielminute Lennart Thy die Chance zur Pauli-Führung, aber VfL-Torhüter Luthe klärte zur Ecke. St. Pauli drückte nun und kam verdient zum Zug: In der 35. Spielminute setzte Marc Rzatkowski seinen Teamkollegen John Verhoek in Szene, der mit einem Heber Luthe zum 2:1 überwand. Das Spiel wurde nun ruppiger - vor allem von Pauli. Lohn der Aggressivität: drei gelbe Karten innerhalb von drei Minuten. Bochum drängte nun auch bissiger auf den Ausgleich, aber zur Halbzeit blieb es beim 2:1 für den FC St. Pauli.

Anders als die erste Hälfte, brauchte die zweite ein wenig, um Fahrt aufzunehmen: Erst in der 52. Spielminute die erste Chance. Ex-Pauli-Spieler Richard Sukuta Pasu setzte einen Schuss im Strafraum ab, den der Hamburger Torwart aber parierte. Bochum spielte nun hinten Risiko, so dass Luthe einige Male seine Fähigkeiten als Ballkünstler unter Beweis stellen musste. Während der VfL nun auf den Ausgleich drängte, setzte die Hamburger auf Konter. In der 56. Spielminute hatte Mirkan Aydin das 2:2 auf dem Fuß, aber sein Schuss kullerte am rechten Pfosten vorbei und auch Onur Bulut kam rutschend nicht mehr an den Ball.

Nächste Chance in der 64. Minute: Einen Fernschuss des Bochumer Neuzugangs Ken Ilsö kann Tschauner gerade so parieren. In der 68. Spielminute, dann mit dem - zumindestens für die VfL Fans - erlösenden und im Endeffekt zu diesem Zeitpunkt verdienten 2:2-Ausgleich. Florian Jungwirth traf nach einer Ecke per Seitfallzieher. Bochum erhöhte den Druck - unterstützt von den eigenen Fans (und nicht nur die in der Ostkurve) und kam zu weiteren Chancen, wie in der 75. Spielminute, als Rzatkowski für seinen Klub auf der Linie rettete, genauso wie acht Minuten später.   

Am Ende stand ein sehr gutes Zweitligaspiel und ein gerechtes 2:2 vor einer guten Kulisse, mit dem auch beide Trainer leben können.

Fans: Die VfL-Fans scheinen den Nichtabstieg-Schub aus der vergangenen Saison mitgenommen zu haben - nicht nur die Zuschauerzahl, sondern auch der Support hatte Erstliganiveau - Schals- und Fahnenchoreo inklusive. Gewohnt stark auch die Fans des FC St. Pauli: Gefühlte 100 Prozent-Mitmachquote im Gäste-Stehplatzbereich, dazu das Pauli eigene / einzigartige Gesangsrepertoire. Insgesamt unterstützten rund 2.200 Gästefans den Kiezklub.

Was kommt:
Der VfL Bochum reist am kommenden Samstag die A40 und A52 runter nach Düsseldorf. Anstoß bei Fortuna Düsseldorf ist am 24. August um 13:30 Uhr. Der FC St. Pauli erwartet am Montag, den 26. August, die SG Dynamo Dresden am Millerntor (Anstoß 20:15 Uhr).

> zur turus-Fotostrecke: VfL Bochum

> zur turus-Fotostrecke: FC St. Pauli

Stadionname:
  • Vonovia Ruhrstadion
Inhalt über Klub(s):
Artikel wurde veröffentlicht am
17 August 2013
Spielergebnis:
2:2
Zuschauerzahl:
23.028
Gästefans
2200

Ligen

Inhalt über Liga
2. Bundesliga

Benutzer-Kommentare

Es gibt noch keine Benutzer-Kommentare.
Hast du schon ein Konto?
Datenschutz
Durch das Anhaken der folgenden Checkbox und des Buttons "Absenden" erlaube ich turus.net die Speicherung meiner oben eingegeben Daten:
Um eine Übersicht über die Kommentare / Bewertungen zu erhalten und Missbrauch zu vermeiden wird auf turus.net der Inhalt der Felder "Name", "Titel" "Kommentartext" (alles keine Pflichtfelder / also nur wenn angegeben), die Bewertung sowie Deine IP-Adresse und Zeitstempel Deines Kommentars gespeichert. Du kannst die Speicherung Deines Kommentars jederzeit widerrufen. Schreibe uns einfach eine E-Mail: "kommentar / at / turus.net". Mehr Informationen welche personenbezogenen Daten gespeichert werden, findest Du in unserer Datenschutzerklärung.
Ich stimme der Speicherung meiner personenbezogenen Daten zu:
Kommentare