Champions League Playoffs: Austria Wien tritt optimistisch bei Dinamo Zagreb an

GNK Dinamo Zagreb gegen FK Austria Wien. Der viermalige jugoslawische und 15-malige kroatische Meister empfängt den 24-maligen österreichischen Meister. Diese Paarung dürfte in der Playoff-Runde der UEFA Champions League eine der interessantesten Partien sein. Gerade einmal rund 300 Kilometer Luftlinie trennen die kroatische und österreichische Hauptstadt, auf dem Straßenweg sind zirka 370 Kilometer über Graz und Maribor zurückzulegen. Kein Wunder also, dass die Mannschaft des FK Austria mit dem Bus angereist ist. Mit an Bord: Kaja Rogulj, der im Trikot von Slaven Belupo Koprivnica bereits sechsmal gegen den FK Dinamo angetreten ist.

Kaja Rogulj wurde in Split geboren und ist glühender Anhänger des dortigen Klubs Hajduk Split. Dies und die Tatsache, dass er als Verteidiger bei Koprivnica eher weniger gute Erfahrungen mit Dinamo Zagreb machte (0:12 Tore, fünf Niederlagen und ein Remis in sechs Spielen), lassen Rogulj so richtig auf Betriebstemperatur kommen. Ohne Zweifel wird er am Mittwochabend einer der motiviertesten Spieler auf dem Rasen des Maksimir Stadions sein.

Ebenfalls aus Kroatien stammt der Trainer des FK Austria. Nenad Bjelica wurde im Jahre 1971 in Osijek (damals SFR Jugoslawien) geboren. Das Krönchen setzt die Tatsache auf, dass genau am heutigen 20. August sein Geburtstag ist! Manch ein Pfälzer Leser wird sich vielleicht noch an Nenad Bjelica erinnern, denn dieser war von 2001 bis 2004 beim 1. FC Kaiserslautern unter Vertrag. Am Ende seiner Spielerkarriere hatte es ihn nach Österreich zu den Vereinen VfB Admira Wacker Mödling und FC Kärnten verschlagen. Beim letzteren Vereinen startete er, nachdem die Fußballschuhe an Nagel gehängt wurden, im Jahr 2007 seine Trainerlaufbahn. Über den FC Lustenau 07 und den Wolfsberger AC gelangte er schließlich in diesem Jahr zur Austria in Wien.

Auf dem Papier ist Dinamo Zagreb der Favorit. Ein wenig erstaunlich der Gesamtwert des kroatischen Meisters. 34,8 Millionen Euro sind laut transfermarkt.de sämtliche Spieler des Kaders wert. Zum Vergleich: Der Gesamtwert des Austria-Kaders liegt bei 21,65 Millionen Euro. Ebenso beeindruckend ist die sportliche Bilanz der letzten zehn Spiele von Dinamo. Acht Siege und zwei Remis in der kroatischen Liga und in den Qualifikationsrunden der Champions League. Nur drei Gegentore kassierte Dinamo in diesen zehn Pflichtspielen. In der zweiten und dritten Qualifikationsrunde blieb die Weste gegen Fola Esch und Sheriff Tiraspol sogar völlig weiß.

Denkbar knapp war indes das Weiterkommen in der Qualifikation für die Austria. Gegen Hafnarfjördur genügte das Minimalste vom Minimalen – 0:0 und 1:0. Ein wenig in Schwung bringen konnte sich die Mannschaft zuletzt beim Ligaheimspiel gegen SC Wiener Neustadt, das glatt mit 5:0 gewonnen werden konnte. Dass dieses Ergebnis im Vorfeld des überaus wichtigen Auswärtsspiels in Zagreb gut tut, bestätigte Mannschaftskapitän Manuel Ortlechner, der sein Team auf einem guten Weg sieht.

Bevor es jedoch am Mittwochabend in Zagreb zur Sache geht, stehen am heutigen Dienstagabend fünf andere Partien auf dem Programm. So tritt der Celtic FC beim kasachischen Vertreter Shakter Karaganda / Schachtjor Qaraghandy an. Viktoria Plzen empfängt NK Maribor, Olympique Lyonnais hat es mit Real Sociedad zu tun und Paços de Ferreira aus dem Norden Portugals hat das Team von Zenit St. Petersburg zu Gast. Außerdem steht das Duell PSV Eindhoven gegen AC Mailand an der Tagesordnung. Parallel zum morgigen Duell im Stadion Maksimir werden folgende Partien angepfiffen: PFC Ludogorets Razgrad gegen FC Basel, Steaua Bukarest gegen Legia Warschau, Fenerbahce Istanbul gegen den Arsenal FC und FC Schalke 04 gegen PAOK Saloniki.

Fotos: turus.net-Archivbilder (M. Bertram, R. Lichtenfeld, F. Grunert)

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