Premiere in Duisburg: Eine Partie zwischen den Profis des MSV Duisburg und der zweiten Mannschaft von Borussia Dortmund gab es noch nie, dagegen spielten die beiden Profiteams 55-mal gegeneinander. Aber ob Profis oder U23 - in Duisburg herrscht trotz des Neuanfangs in der dritten Liga eine große Euphorie. Alleine für das heutige Spiel wurden im Vorverkauf über 15.000 Tickets abgesetzt, nicht zuletzt auch aufgrund der sportlichen Leistung der Zebras: Platz fünf mit elf Punkten. Insgesamt sahen 21.243 (3. Liga Heimrekord für den MSV nach 18.111 Zuschauern zum Auftakt gegen den FC Heidenheim) die Partie gegen den 16. der Tabelle.
MSV Duisburg vs. BVB 09 U23: Große Kulisse und viel Leidenschaft im Revierderby
Anders als die Profis in der ersten Liga spielen die Dortmunder Talente scheinbar nach dem Tabellenstand auch in dieser Saison gegen den Abstieg – zumindest vor dem gestrigen Spiel. Die Dortmunder Fans scheint dies kaum zu stören und so unterstützten auch gestern rund 2.000 Fans den BVB-Nachwuchs (nahezu 100 Prozent Mitmachquote).
Die erste nennenswerte Chance hatten die Dortmunder, aber MSV-Schlussmann Marcel Lenz, der für den verletzten Michael Ratajczak (Muskelfaserriss im Adduktorenbereich) im Tor stand, hielt souverän in der sechsten Minute einen Schuss von Ducksch. Fast im Gegenzug hatte der MSV das Tor auf dem Fuß, lief aber in einen erfolgreich abgeschlossenen Konter des BVB: 1:0 durch Marvin Duksch per Kopf. Ein munteres offenes Spiel begann mit Chancen im Minutentakt auf beiden Seiten, wobei die Dortmunder etwa zwingender waren. So landete eine glücklose Kopfballstaffette der Duisburger nach einer Ecke in der 24. Minute in den Armen des Dortmunder Torwarts statt im Tor. Auch in der 29. Minute agierte Duisburgs Nummer zehn Onuegbu nicht glücklich, indem er freistehend ein Zuspiel nur knapp verpasste. Wie aus dem Nichts dann die 2:0 Führung per Schuss von der Strafraumgrenze durch Amini in der 32. Spielminute. Die Spiellaune des MSV stockte für kurze Zeit, bis zum Traumtor durch Onegbu in der 45. Spielminute, als er den BVB Torhüter Zlatan Alomerovic im Strafraum gekonnt umspielte und von der Toraußenlinie den Ball ins Tor schlenzte. Halbzeitstand 1:2.
Die zweite Hälfte begann mit druckvollen Duisburgern, aber aufgrund der sehr stabilen BVB-Abwehr gelang der frühe Ausgleichtreffer nicht, den sich die Fans wünschten und förmlich herbei sangen. Ein Schreckmoment erlebten die MSV-Fans in der 65. Spielminute, als der starke Marvin Ducksch den Pfosten traf. Genervt waren die Zebra-Fans vom scheinbar kalkulierten Zeitspiel der schwarz-gelben Spieler ab der 75. Spielminute. Das Derby wurde nun insgesamt ein wenig hitziger. Dortmund versuchte das 2:1 über die Zeit zu bringen, Duisburg das 2:2 zu erzielen. Kuriosität am Rande: Der ausgewechselte BVB-Spieler Jannik Bandowski stand in der 78. Spielminute noch als zwölfter Mann auf dem Feld. Ob der MSV Einspruch einlegt, steht derzeit noch nicht fest, denn am Ende reichten die Bemühungen der Meidericher trotz sechs Minuten Nachspielzeit nicht. Die U23 des BVB gewann mit 2:1. Dortmund klettert mit seinen insgesamt neun Punkten auf den 13. Platz – Duisburg festigt mit elf Zählern den sechsten, drei Punkte hinter dem zur Relegation berechtigten dritten Platz. Ein echter Härtetest und eine Standortbestimmung erwartet den MSV am kommenden Sonntag beim Ligazweiten Wehen Wiesbaden. Das Spiel des BVB gegen Darmstadt wurde auf den 2. Oktober verlegt.