Regionalliga Nordost: FFV-Fußballerinnen mit unbändigem Siegeswillen

Am Sonntag, 20. Oktober, trifft das Regionalliga-Team des 1. FFV Erfurt ab 14.00 Uhr im Sportforum Johannesplatz auf den Halleschen FC. Nach der 1:4 Niederlage beim Spitzenreiter SV Eintracht Leipzig-Süd am vergangenen Wochenende wollen die Erfurterinnen im fünften Saisonspiel endlich den ersten Sieg holen.

Zwei Unentschieden und zwei Niederlagen
Bisher verläuft die Saison für die 1. Mannschaft des 1. FFV Erfurt alles andere als optimal. Die beide Auswärtsspiele gegen die Spitzenteams aus Aue und Leipzig gingen verloren (3:0; 4:1). Aber auch bei den Heimspielen im Sportforum Johannesplatz gab es keinen Erfolg. Sowohl gegen den BSC Marzahn (0:0) und als auch die 2. Mannschaft des FC Viktoria 1889 Berlin (1:1) spielten die Erfurterinnen jeweils nur Remis. "Im Erzgebirge kann man verlieren, auch beim Staffelfavoriten aus Leipzig erwartet niemand zwingend drei Punkte. Doch gegen die Berliner Mannschaften haben wir vier Punkte liegen lassen. Beide Spiele hätten wir gewinnen können bzw. gewinnen müssen. Wir machen in dieser Saison einfach zu viele Fehler im Spiel und lassen den letzten Biss vor dem Tor vermissen", so Co-Trainer Ronny Wenzel.

Wenzel: Wir wollen ersten Sieg!
Die Saisonbilanz der Gäste aus Sachsen-Anhalt ist nur geringfügig besser. Nach den drei Niederlagen zum Saisonauftakt beim 1. FC Union Berlin (4:0), gegen den 1. FC Neubrandenburg (0:1) und beim 1. FFC Fortuna Dresden-Rähnitz (4:0) gab es am 4. Spieltag den ersehnten Befreiungsschlag. Im Landesderby gegen Regionalligaaufsteiger MSV Wernigerode gewann das Team von Kapitänin Anika Steckbauer nach Toren von Susanne Steiner (2x) und Mandy Gallitschke mit 3:0. Mit drei Punkten aus vier Spielen belegen die Fußballerinnen vom Halleschen FC derzeit den 8. Platz und damit zwei Plätze vor dem 1. FFV Erfurt. Eine Niederlage würde somit für beide Mannschaften einen festen Platz in der Abstiegszone zur Folge haben, entsprechend groß sind die Erwartungen vor dem Spiel. "Wir müssen gewinnen und ich bin mir auch sicher, dass wir gegen den HFC gewinnen können. Die letzten Spiele sind ausgewertet und alle wollen unbedingt den ersten Saisonsieg", so Wenzel.

Trainer Zelle vom NOFV gesperrt
Die Voraussetzungen dafür sind allerdings alles andere als optimal. Zum einen steigt mit jedem Spieltag ohne Sieg der Druck auf die Mannschaft und zum anderen wird bis zum 8. Spieltag Trainer Marco Zelle die Mannschaft nicht unterstützen können. Das Sportgericht des NOFV hat den Erfurter Trainer aufgrund einer angeblichen Schiedsrichterbeleidigung sowie einer vermeintlichen Tätlichkeit im ersten Spiel gegen den BSC Marzahn sechs Wochen für den Trainings- und Spielbetrieb gesperrt.
"Ich bin immer noch schockiert. In meiner sportlichen Karriere als Spieler und Trainer war und bin ich ein emotionaler Mensch. Dennoch wurde ich nie ausfällig oder beleidigend zu Gegenspielern oder Schiedsrichtern" so Zelle. Der Trainer der Erfurter hatte in seiner Stellungnahme gegenüber dem NOFV deutlich gemacht, dass die vom Schiedsrichter aufgestellten Behauptungen nicht der Wahrheit entsprechen. Doch die Aussagen, die in der Zwischenzeit auch von Zuschauern des Spiels bestätigt wurden, fanden keinen Eingang in die Bewertung.

"Ich kann mich an den Vorgang erinnern. Der Trainer hat den Linienrichter nicht gestoßen, sondern lediglich berührt, als dieser mit wilden Gesten und lauten Rufen unseren Co-Trainer Ronny Wenzel, der nach einem erneuten Foul an unserer Spielerin entsprechend erregt aus der Coaching-Zone gesprungen war, zurückbeordern wollte. Marco Zelle versuchte den Linienrichter zu beruhigen und berührte ihn dabei auf der Schulter. Wie man daraus eine Tätlichkeit ableiten kann, ist mir völlig unklar", berichtet Präsident Silvio Anders. Im Verein hat man lange Zeit die Möglichkeit eines Einspruchs erwogen, musste sich aber aus finanziellen Gründen letztendlich dagegen entscheiden. „Was bleibt ist ein Vertrauensverlust gegenüber dem Linienrichter“, so ein enttäuschter Anders.

Ziehrenner wieder im Team
Es gibt auch positive Nachrichten zu vermelden. Im letzten Spiel kam die langzeitverletzte Isabel Ziehrenner erstmals in der aktuellen Saison zu Einsatz und feierte mit einem Tor gleich einen Einstand nach Maß. Die 21-jährige Mittelfeldspielerin hatte sich in der Vorbereitung einen Außenbandriss im Sprunggelenk zugezogen. Co-Trainer Ronny Wenzel stehen somit alle Spielerinnen zur Verfügung.

Der Anpfiff zum dritten Heimspiel des 1. FFV Erfurt erfolgt um 14:00 Uhr durch Franziska Brückner (Wechselburg / Sachsen). Die 23-jährige Schiedsrichterin wird an die Linien von Tim Ziegler (Plauen / Sachsen) und Patrick Rossow (Schreiersgrün / Sachsen) unterstützt.

Fotos: Danny N.

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