HJK Helsinki: 26. Meistertitel für den FC Bayern Finnlands

Am vergangenen Samstag konnte der Rekordmeister Finnlands, der Helsingin Jalkapalloklubi – besser bekannt als HJK Helsinki – den bereits 26. nationalen Meisterschaftsgewinn feiern und somit seine Vormachtstellung im Land der 1000 Seen weiter ausbauen.Die Rahmenbedingungen für das letzte Saisonspiel gegen den fünfmaligen Meister Kuopio PS aus Zentralfinnland und für die anschließende Pokalübergabe waren nur wenig meisterschaftswürdig. Bei kühlen acht Grad zogen ununterbrochen Regenschwaden durch das 2000 eröffnete, 10766 Zuschauer fassende Sonera Stadion (benannt nach dem Telekommunikationskonzern Telia Sonera), welches genau neben dem Olympiastadion errichtet wurde. Wenig überraschend, dass das Stadion auch nur zu einem Drittel gefüllt war. Fußball spielt hier doch eine untergeordnete Rolle im Vergleich zu Eishockey.

Aus dem 400 Kilometer entfernten Kuopio, welches vor dem Spiel mit 41 Punkten auf Tabellenplatz 7 lag, waren keine Anhänger zu vernehmen. Somit war es einzig und allein den zirka 30 aktiven HJK Fans in der Ecke der Hintertortribüne überlassen, der Nasskälte mit erwärmender Fußballatmosphäre entgegenzuwirken. Was vor dem Anpfiff auch ganz gut gelang. Einige Fackeln sowie vor allem Rauch hüllten das Sonera Stadion zu Beginn in einen dichten Nebel. Laut einem Finnen war dies ein Novum in dieser Saison; auch den Ordner lies dies ein Lächeln abringen. Bereits in der sechsten Minute zeigte HJK, wer Herr im Haus zu sein scheint. Altstar Mikael Forsell, bekannt aus seinen Zeiten in Gladbach, Hannover und Chelsea , traf aus dem Gewühl heraus. Ein wie erwartet starker Start des mit 70 Punkten bereits feststehenden Meisters aus Helsinki.

Dass aber auch Kuopio PS das Ballspiel beherrscht, zeigten sie in der 27. und 28. Minute. Juha Hakolen nahm sich aus 25 Metern auf dem Kunstrasen ein Herz und hämmerte den Ball zum 1:1 unter die Latte in die Maschen. Und nur eine Minute später sorgte Paananen mit einem linken Flachschuss sogar für die Führung. Verkehrte Welt im herbstlichen Helsinki? Nicht lange, denn Sebastian Mannstrom glich wiederum aus den Gewühl heraus in der 39. Minute aus, was die aktiven Supporter wohlwollend zur Kenntnis nahmen und sich durchaus Gehör verschafften.

Halbzeit zwei begann genau wie die Erste – Forsell traf wiederum (52. Minute). Es schien, als habe die Saison, welche in Finnland modusmäßig nur 12 Mannschaften beinhaltet, die insgesamt dreimal gegeneinander antreten, ihre Spuren hinterlassen. Ein rassiges Spiel war es wahrlich nicht. Zwei Chancen wurden vom HJK Kapitän Ville Wallen entschärft, sodass es zum Abschied erneut der in Deutschland geborene Forsell war, der nach einem Freistoß goldrichtig stand und für den 4:2 Endstand sorgte. Mit Standing Ovations wurde der zum Spieler des Tages avancierende Forsell bei der Auswechslung verabschiedet.

Also doch keine verkehrte Welt in Helsinki – standartmäßig wurde der Pokal am Saisonende in die Höhe gereckt. Die nun mehr 26. Meisterschaft, welche zur Teilnahme an der Champions League Qualifikation im nächsten Jahr berechtigt. Dieses Jahr scheiterte man frühzeitig am estnischen Verein Nõmme Kalju. Auch den Schalke Fans ist HJK durchaus ein Begriff. Im Hinspiel der Europa League Qualifikation 2011/12 gewann Helsinki sensationell durch 2 Treffer von Teemu Pukki. Das Rückspiel gewannen die Knappen dann deutlich mit 6:1.

Anmerkung: In Finnland steht nun erstmal eine lange, rund fünfmonatige Winterpause an.

Fotos: Eric K.

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