Erhoffte Punkte vom Regen weggespült: 1. FC Union Berlin verliert gegen VfR Aalen

MB Updated 30 November 2013
union

MattuschkaBis zum Strafraum klappte es prima mit der Offensive der Eisernen. So sah es auch Union-Trainer Uwe Neuhaus nach der Partie gegen den VfR Aalen. Doch im Strafraum fehlten einfach die richtig guten Zuspiele, um die nötigen Treffer erzielen zu können. Die Aalener Abwehr hatte demzufolge nicht allzu große Mühe, die Bälle zu klären. Und so musste mal wieder ein Freistoß von Torsten Mattuschka her, um überhaupt einmal einzunetzen. Immerhin, nach drei torlosen Partien der erste Treffer. Allerdings sollte dieser gegen die vor allem im zweiten Spielabschnitt aggressiv und kämpferisch auftretenden Aalener nicht genügen. Mit einer nötigen Portion Glück konnten die Jungs aus dem Osten Baden-Württembergs mit 3:1 gewinnen und in der Zweitliga-Tabelle zu den Köpenickern aufschließen.

Aalen570 Kilometer sind es von Aalen bis nach Berlin. Ein ordentlicher Happen für ein Freitagabendspiel. Sandhausen hatte neulich den gleichen Spaß. Erst kurz vor Anpfiff erreichten die Ultras der Crew Eleven den Gästeblock der Alten Försterei, hängten die Banner auf und rollten die mitgebrachten Fahnen aus. Temperaturen knapp über den Nullpunkt und Regen. Da wird ein Stadion nicht gerade zu einem Hort von Wohligkeit – vor allem, wenn man sich mit nicht einmal 100 Mann in einem geräumigen Gästebereich verliert. Aber halt! Es ist nicht soooo lange her, als man auf den alten, maroden Stehplatzrängen völlig ungeschützt der Witterung ausgesetzt war. Mit einem Dach über den Kopf ist man nun auch bei solch üblem Novemberwetter recht gut aufgehoben im Eisernen Fußballtempel. Und siehe da: 17.236 Zuschauer fanden am Freitagabend den Weg auf die Ränge. Keine schlechte Hausnummer gegen einen – hm, nun ja – nicht allzu attraktiven Gegner.

EmotionenAber was heißt unattraktiv? Die Vergangenheit hatte es allzu oft bewiesen: Die emotionalsten Partien waren meist die gegen Teams mit nicht allzu großem Namen. Ost-Duelle gegen Dresden oder Cottbus hielten dagegen auf dem Rasen nicht immer das, was man sich versprochen hatte. Gegen Paderborn, Fürth und Bielefeld – da flogen schon mal vor Wut die Bierbecher. So auch heute. Teilweise zumindest. Der Großteil der Zuschauer war nicht wirklich zufrieden mit der Schiedsrichterleistung. Und auch nicht mit dem Auftreten mehrere Gästespieler. Vor allem dem Benjamin Hübner mit der Nummer sechs wäre manch ein Union-Fan kurz vor Schluss am liebsten an die Gurgel gesprungen. Theatralisches Hinfallen, Zeitspiel und dann von der Außenlinie doch wieder munter wie ein Wiesel zurück aufs Spielfeld. Ein Klassiker halt, wenn ein Team auswärts führt und den Sieg in trockene Tücher bringen will.

ChanceLetztendlich lag es nicht am Schiri, nicht am mitunter rüdem Einsteigen der VfR-Spieler, sondern an der eingangs erwähnten fehlenden Effektivität im gegnerischen Strafraum. Keine Frage, bereits in der ersten Halbzeit hätte Union mit 1:0 oder gar 2:0 führen müssen. Das spielerische Übergewicht war vorhanden, doch so richtig ließen es die Hausherren vor dem gegnerischen Gehäuse nicht krachen. Die dicksten Möglichkeiten des ersten Spielabschnitts gab es gleich im Doppelpack. Zuerst köpfte Adam Nemec in der 17. Minute über das Tor, dann fand Simon Terodde in Aalen-Keeper Jasmin Fejzic seinen Meister, der den Schuss aus spitzem Winkel abwehren konnte. Terodde war es auch, der in der 38. Minute einen gefährlichen Kopfball in Richtung Gästegehäuse setzte. Letztendlich blieb es jedoch beim 0:0 zur Pause.

AalenUnd dann das! Nach knapp einer Stunde schoss Enrico Valentini auf den Kasten von Keeper Daniel Haas. Der Ball wurde von Roberto Puncec unglücklich abgefälscht und landete im Netz. 1:0 für Aalen. Ein echter Schock für das Heimpublikum. Nur zwei Minuten später Hoffnung. Torsten Mattuschka legte sich den Ball für einen Freistoß zurecht. Die Fans stimmten das passende Lied an, Sekunden später lag der Ball im Gehäuse. Ausgleich! Die Torflaute war beendet. Nun konnte es losgehen. Dachte man. Union versuchte ein Schippchen draufzulegen und fing sich stattdessen nach 71 Minuten ein weiteres Gegentor. Wieder war Valentino der von den Gästefans frenetisch gefeierte Torschütze.

GegentorDie Gastgeber drängten nun auf den erneuten Ausgleich und kamen auch zu vielversprechenden Möglichkeiten, doch mit Kampf, Einsatz und Glück konnte Aalen hinten dicht halten und stattdessen in der Nachspielzeit mit dem 3:1, erzielt von Michael Klauß, alles klar machen. 61 zu 39 Prozent Ballbesitz, 26:11 Schüsse – so die Statistik der Partie. Alles Schall und Rauch, denn auf der Anzeigetafel leuchtete ganz klar: 1:3. Aalen feierte nach Abpfiff ausgiebig den Auswärtssieg, Union muss nun fix Energie tanken, denn bereits am kommenden Dienstag steigt das mit Spannung erwartete DFB-Pokalspiel gegen den 1. FC Kaiserslautern!

Fotos: Marco Bertram

> zur turus-Fotostrecke: 1. FC Union Berlin

Artikel wurde veröffentlicht am
30 November 2013
Spielergebnis:
1:3
Zuschauerzahl:
17.236
Gästefans
100

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Inhalt über Liga
2. Bundesliga

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