Letztes Heim- und letztes Auswärtsspiel des Jahres und zugleich der Rückrundenstart der zweiten Liga: Das Hinspiel gewann der VfL Bochum am ersten Spieltag der Saison in der "Alten Försterei" mit 2:1, danach trennten trennten sich die Wege der beiden Klubs mit Blick auf die Tabellenplatz-Entwicklung. Während der 1. FC Union Berlin bis Ende Oktober in der Aufstiegsplatzregion verweilte, rutschte der VfL Bochum - trotz einiger Überraschungserfolge wie gegen Fürth - in den Keller. Erst Ende Oktober mit dem Heimspiel gegen den 1. FC Kaiserslautern fanden die Bochumer zurück in die Erfolgsspur, während die Berliner noch ihr Heimspiel gegen Aue gewannen, danach aber genau jene Spur verloren. In Liga und Pokal gab es zuletzt vier Niederlagen und aus dem zweiten Platz Ende Oktober ist inzwischen der achte mit 25 Punkten geworden.
Lockere drei Punkte für Union Berlin beim VfL Bochum
22 Zähler hatte der VfL Bochum vor der heutigen Begegnung auf der Habenseite und mit einem Sieg hätten die Blau-Weißen die Rot-Weißen überholen können. Union dagegen hätte mit einem Erfolg den Kontakt zur Spitze wiederhergestellt und den freien Fall gestoppt. Und so spielten die Köpenicker dann auch: offensiv. Der VfL dagegen brauchte acht Minuten bis zur ersten Strafraumaktivität: Richard Sukuta-Pasu scheiterte am Berliner Torwart Daniel Haas. Fast im Gegenzug konnte der 1. FC Union Berlin - auch zu diesem Zeitpunkt verdient - einen erfolgreichen Konter abschließen: Christopher Quiring versenkte in der 13. Spielminute fast ohne Bochumer Gegenwehr den Ball hinter Andreas Luthe im Tor. Große Freude bei den 1.300 mitgereisten Fans, die ihren lautstarken verbalen Jubel mit etwas Rauch unterstützten. Union Berlin drückte weiter, so traf Martin Dausch in der 23. Minute nur die Latte und einen Berliner Kopfball aus der nachfolgende Ecke, konnte Luthe gerade noch so abwehren. Bochum fand in der ersten Hälfte gar nicht statt. Ein eklatanter Fehler von Paul Freier ermöglichte in der 36. Spielminute einen Konter, den Christopher Quiring gewinnbringend zum 0:2 und damit zum hochverdienten Pausenstand nutzte.
Die zweite Halbzeit begann, wie die erste aufhörte: mit völlig überforderten Bochumern und starken Berlinern: Schon in der 47. Spielminute klingelte es wieder hinter Andreas Luthe, als Simon Terodde - völlig freistehend - zum 0:3 traf. Und das Scheibenschießen von Union ging weiter: Jeder durfte mal. In der 52. Spielminute versenkte Benjamin Köhler einen Freistoß im Netz vor der Ostkurve, die anders als man es bei dem Spielstand und vor allem der Spielweise der eigenen Mannschaft vermuten konnte, einen ordentlichen Support lieferte. Die Luft war nun aus dem Spiel raus: Bochum konnte nicht und Union brauchte nicht, obwohl es heute noch nie so leicht war in der Liga etwas für das eigene Torverhältnis zu tun.
Am Ende blieb es beim 0:4. War die letzte Heimniederlage des VfL Bochum gegen den TSV 1860 München noch sehr unglücklich, so war die heutige gegen den 1. FC Union Berlin mehr als verdient. Der VfL muss den Blick nach unten richten (Tabellenplatz zwölf), während Union weiter von der ersten Liga träumen darf (Tabellenplatz vier). Bevor es in die Winterpause geht, reist Bochum am kommenden Freitag zum schweren Auswärtsspiel nach Dresden, Union Berlin erwartet am Samstag in der "Alten Försterei" die Arminia aus Bielefeld.
- Vonovia Ruhrstadion