Bahnstreik? GDL? Rund 250 Fans des KFC Uerdingen war das heute total egal, denn sie machten eine etwas andere Tour zum Auswärtsspiel nach Oberhausen. Organisiert vom Supporters Club Krefeld ging es drei Stunden per Schiff vom Steiger Uerdingen über den Rhein, die Ruhr und den Rhein-Herne-Kanal zum Oberhausener Kaisergarten und schließlich zu Fuß über die Brücke "Slinky Springs to Fame" zum Stadion Niederrhein. Gute Stimmung von Beginn an im Gästeblock, auch wenn die letzten Wochen aus sportlicher Sicht eher aufs Gemüt drückten.
Oberhausen gegen Uerdingen: Erfolgreiche Bootstour des KFC
Nach der Heimpleite gegen Wattenscheid 09 folgte die Pokalpleite in Velbert. Alles andere als große Erwartungen standen vor der Partie bei RWO auf dem Zettel. Schließlich wollte Rot-Weiß Oberhausen mit einem Sieg den Kontakt zur Spitzengruppe halten. Dementsprechend starteten die Hausherren auch in die Partie vor 2.491 Zuschauern und hatte vor allem in der ersten Hälfte mehrere große Chancen (u.a. Robert Fleßers in der 16. Spielminute per Kopf) zur Führung. In der 32. Spielminute dann der Schock für alle RWO-Fans: Abwehrchef Jörn Nowak musste vom Platz getragen werden, aber Glück im Unglück - kein Kreuzbandriss, sondern "nur" eine Überdehnung. Leicht geschockt spielte Oberhausen die Halbzeit zu Ende. Vom KFC nichts zu sehen, sondern nur zu hören. Die 600 Mitgereisten machten ordentlich Alarm.
Die zweite Hälfte begann flott. Beide Teams agierten stark und hatten Möglichkeiten. Aber erst in der 60. Spielminute versenkte RWO-Spieler David Jansen den Ball im Krefelder Tor. Oberhausen schien auf der Siegerstraße, aber ein KFC-Freistoß von Rico Weiler beendete nur zwei Minuten nach dem Führungstreffer den Traum von drei Punkten. Zehn Minuten später stand der Krefelder Kofi Schulz richtig und köpfte den 1:2 Endstand. In der 90. Spielminute dann Aufregung, als der KFC Spieler Patrick Ellguth den Ball an die Hand bekam, aber der Schiedsrichter weiterspielen ließ. Glück für die Uerdinger - Pech für Oberhausen.
RWO hatte alle Möglichkeiten das Spiel früh für sich zu entscheiden und hat den Kontakt zur Spitzengruppe mit 17 Punkten verloren. Am kommenden Freitag kommt der punktgleiche FC Kray ins Stadion Niederrhein. Der KFC Uerdingen ist nun richtig in der Regionalliga - nach der schwierigen letzten Saison - angekommen. Im vergangen Jahr um diese Zeit hatten die Krefelder gerade einmal acht Punkte auf der Habenseite - heute sind es schon 18 und das Polster zu den Abstiegsrängen ist schon etwas dicker. Und die Fans? Die schipperten nicht zurück, sondern ließen sich in Bussen nach Krefeld chauffieren.