Bierduschen auf und von der West gehören zur Normalität wie die heimische Biermarke (Stauder) im Stadion an der Hafenstraße. Da wollte sich der DFB Sponsor aus Bitburg beim gestrigen Pokalspiel zwischen Rot Weiss Essen und Arminia Bielefeld bei den RWE-Fans auch keine Feinde machen und erlaubte den zusätzlichen Ausschank des lokalen Gerstensafts, der dann bei den zwei Essener Ausgleichstoren, aber vor allem bei dem unberechtigten Platzverweis von Patrick Huckle in der 62. Spielminute und der einhergehenden schauspielerischen Glanzleistung des Bielefelders Christoph Hemlein die den Schiedsrichter überzeugte den Weg in den Innenraum fand. Immerhin nur in der 0,5 Liter und nicht in der von ein paar Fans mit einem Spruchband in ironischer Weise (in Anspielung auf die erneute Erhöhung des Bechervolumens um 100ml) geforderten acht Liter Variante.
DFB Pokal: RWE verliert gegen Bielefeld - unglücklich gefallen und wieder aufgestanden
Nahezu ausverkauftes Stadion an der Hafenstraße - 17.500 Zuschauer (bei den 2.800 Gästefans war noch etwas Platz) - und sehenswerte Intros von beiden Fanseiten:
Während die "Ultrà-Abteilung" der Arminia Bielefeld Fans (u.a. Lokal Crew) sich mit einer gehörigen Portion Pyrotechnik in den Vereinsfarben (blau und weißer Rauch) bemerkbar machten, zeigten die über 6.000 RWE-Fans auf der Essener Westtribüne eine rot-weiss-rote Choreographie bestehend aus dem RWE-Wappen, einem symbolisierten DFB Pokal und dem Logo der Westtribüne (die Fan-Initiative, die alle Fan-Gruppen vereinen und gemeinsame Aktionen starten möchte). Das Motto der Choreo, das erst zum Ende fast komplett sichtbar wurde und an der gesamten Tribüne prangte lautete "Unsere Stärke ist nicht, niemals zu fallen, sondern immer wieder aufzustehen!" und war irgendwie auch das Motto für das ganze DFB-Pokalspiel der Rot-Weissen gegen Arminia Bielefeld.
Denn trotz des Platzverweises spielte Rot Weiss Essen gut mit, holte einen erneuten Rückstand auf und rettete sich ins Elfmeterschießen. Mit einem Mann mehr auf dem Feld wäre vielleicht sogar mehr im möglich gewesen und so endete das Match im Elfmeter-Glückspiel und zu Ungunsten von RWE. Nachdem Malura vergab (der Torwart lenkte seinen Schuss an den Pfosten), verwandelte der schon oben erwähnte Christoph Hemlein den entscheidenden Elfer zum glücklichen Sieg der Arminia.
Der Deutsche Sportclub wurde entsprechend verdient mit Sprechchören wie "Zweite Liga keiner weiß warum" zurück auf die Alm zurück geschickt. Rot Weiss Essen ist damit zum zweiten Mal in Folge im Elfmeterschießen am Einzug in die zweite DFB-Pokalrunde gescheitert. Ein neuer Anlauf im kommenden Jahr setzt einen erneuten Sieg des Niederrheinpokals (sechs Spiele) voraus. In der ersten Runde spielt RWE am kommenden Mittwoch beim TUS Grevenbroich.
Wieder gefallen und schon wieder aufgestanden: Nach dem Spiel konnten sich die Rot Weiss Essen Fans schon wieder lautstark freuen, wenn auch nicht über den Sieg ihrer eigenen Mannschaft, sondern über die Worte des Stadionsprechers der den Sieg von Dynamo Dresden über das Kunstprodukt aus Leipzig verkündete.
- Stadion an der Hafenstraße