"This is Schetters Busch": Die Gelegenheit sich ein Spiel bei der Spielvereinigung Schonnebeck zu geben, sollte sich kein Fußball-Fan (Hopper) entgehen lassen: Günstige Preise für Wurst, Bier sowie Softdrinks und dazu ein angenehmes völlig relaxtes Fußball-Ambiente. In Schonnebeck bekommt der Gast mit großem Fanpotential mal eben die Heimtribüne und die Fans der Schwalben stellen sich mit ihren grün-weißen Schals völlig entspannt um den Platz. Dafür bekommen sie dann auch enge Tuchfühlung zu den beiden Mannschaften, die sich auf dem Weg zum Spielfeld durch ein Spalier bestehend aus Bierwagen und Wurststand schlängeln und sich die Toilette mit den Heimfans teilen müssen.
KFC Uerdingen schnuppert nach Sieg in Schonnebeck am Aufstieg
Sicherlich wird es bei "normalen" Heimspielen ein wenig anders zugehen, als wenn ein KFC Uerdingen mit über 700 Fans sich die Ehre gibt. Klar hätten die Spielvereinigung auch das Stadion Essen mieten können (das Stadion am Uhlenkrug war durch ETB Schwarz Weiß Essen belegt), aber für nur vielleicht etwa tausend Zuschauer mehr das enge Ambiente und den Heimvorteil aufgeben und dafür dann noch mehr Kosten zu haben? Das hätte sich nicht gelohnt.
So fand das Spitzenspiel (Zweiter gegen Erster) der Oberliga Niederrhein vor 1.320 Zuschauern am Schetters Busch statt und die Gästefans (mehr als 700 durften nicht) machten eingezäunt von wackligen Bauzäunen von Beginn an ordentlich Alarm. Eine Choreo mit blau-roten Luftballons und dem KFC Uerdingen Logo auf Papptafeln läutete den Beginn des Spiels in der Dämmerung ein. Bereits in der zweiten Spielminute drohten die Bauzäune umzufallen, als der Schonnebecker Marc Enger drohte alleine auf das Krefelder Tor zuzulaufen und Patrick Ellguth ihn regelwidrig als letzter Mann stoppte. Dem Schiedsrichter blieb keine andere Möglichkeit: rote Karte.
88 Spielminuten mit zehn Mann und die mitgereisten Fans forderten trotzdem einen Auswärtssieg. Kurioserweise erholten sich die Krefelder nach einer kurzen Drangphase der Schonnebecker von dem Schock und spielten ebenbürtig auf (hatten im Verlaufe der Saison ja den einen oder anderen Platzverweis zu verkraften). Die zweite Halbzeit - der Schetters Busch war nun schummrig ausgeleuchtet - begann wieder mit einem Paukenschlag: Jordi Barrera von der Heimmannschaft traf mit einem gefährlichen Schuß nur den Pfosten. 14 Minuten später brandete orkanartiger Jubel auf der Sitzplatztribüne aus: Danny Rankl setzte sich gegen die Schonnebecker Abwehr durch und netzte ein. 1:0 für den KFC Uerdingen. Dabei blieb es am Ende und der Aufstiegsaspirant konnte seinen Vorsprung auf die Spielvereinigung auf acht Punkte erhöhen.
Noch sind zehn Spieltage zu gehen, aber der Aufstieg und der Rückkehr in die Regionalliga scheint nichts mehr im Wege zu stehen. Den Kiebitzen der Spielvereinigung Schonnebeck am Spielfeldrand scheint es auch ganz recht zu sein nicht mehr so direkt um den Aufstieg mitzuspielen, könnte doch eine Regionalliga-Saison zwar attraktiv werden, aber doch ganz schön auf das Konto drücken.