Diese Zweitligasaison hat es in sich: Vier Spieltage vor Schluss könnten die ersten vier Platzierten aufsteigen und ab Platz sieben alle Mannschaften noch absteigen. Die magische Zahl von 40 Punkten, die normalerweise immer für einen Nichtabstieg reicht, könnte diesmal nicht reichen, denn bis auf den abgeschlagenen Karlsruher SC (22 Punkte) sind sowohl Erzgebirge Aue (31 Punkte), als auch Arminia Bielefeld (33 Punkte) noch im Rennen um den Klassenerhalt. Einzig die SG Dynamo Dresden kann schon sicher für die kommende Zweitliga Saison planen. Nach der Auswärtsniederlage in Fürth musste der Klub alle Aufstiegsträume ad acta legen.
Abstiegsgespenst furios erledigt: Bochum reicht eine Halbzeit gegen Dresden
Kein Problem für die Fans des Aufsteigers aus der dritten Liga, liegt doch hinter ihnen eine großartig gespielte Saison und trotz das die Krönung nun ausbleibt machten sich am gestrigen Freitag Abend gut 1.500 Fans auf die 1.100 Kilometer lange Reise (Hin und zurück) ins Ruhrgebiet. Der Gäste-Stehblock im Bochumer Ruhrstadion war schon recht gut gefüllt, als plötzlich etwa hundert Dynamo Fans in den Sitzplatzbereich strömten und sich positionierten. Wenig später wurden von den Ordner auf der Westtribüne anscheinend die Schleusen zum Stehplatzberiech geöffnet, so dass bis auf ein paar wenige alle anderen Gästefans hinter das Tor auf die Schalensitze wechseln konnten und die Auswärtsfans geschlossen ihre Mannschaft unterstützen konnten.
Und es ging gut los für den Gast aus Sachsen: Nach 25 Minuten stand es 2:0 für Dynamo und ließ in der ersten Hälfte Bochum kaum eine Chance. Ein Desaster bahnte sich an der Castroper Straße an. Die Abstiegsgefahr war beim Pausentee in aller Munde und fast jeder rechnete mit einer derben Klatsche, aber nicht mit dem was dann geschah. Aufmunternde Unterstützung aus der Ostkurve, als die Bochumer Spieler das Feld betraten und die legten los wie die sprichwörtliche Feuerwehr: In der 50 Spielminute erzielte Thomas Eisfeld den Anschlusstreffer und der Bochumer Stadionsprecher Michael Wurst konnte das Tor noch nicht zu Ende feiern, da glich nur 42 Sekunden später Marco Stiepermann zum 2:2 aus. Das ganze Stadion (17.264 Zuschauer) bis auf die Gästefans stand Kopf. Noch mehr als Losilla in der 70. Spielminute das 3:2 erzielte und Saglam in der 88. Spielminute auf 4:2 erhöhte.
Was eine furiose Wendung. Das ist Fußball. Bochum scheint mit seinen nun erreichten 40 Punkten gerettet und kann in der kommenden Woche (7. Mai) im Duell gegen Arminia Bielefeld entgültig den Sack zu machen. Dynamo Dresden kann auch noch den Abstiegskampf anheizen: Am kommenden Freitag gastiert Abstiegskandidat 1860 München in der Elbestadt.
- Vonovia Ruhrstadion