Die 1950er Jahre war die goldene Fußballzeit für Essen. Gleich drei große Titel konnten in diesem Jahrzehnt in der Ruhrgebietsmetropole gefeiert werden. Während Rot Weiss Essen erst 1953 Deutscher DFB-Pokalsieger und dann 1955 Deutscher Meister wurde, holte Schwarz Weiß Essen 1959 den DFB-Pokal nach Essen. Seitdem sind viele Bälle im Essener Norden und Süden das Grün hoch und runter gerollt ohne in den weiteren Jahrzehnten die Erfolge zurück in die aktuell mit dem Titel grüne Hauptstadt Europas (2017) ausgestattete 573.000 Einwohnerstadt zurückzubringen.
ETB vs. RWE: Die Mutter aller (Essener) Derbys
Aktuell kickt der ETB in seinem schmucken Stadion am Uhlenkrug in Liga fünf, während RWE immer noch eine Liga höher vor sich hin schmort. Auch in dieser Saison scheint für die rot-weissen der Aufstieg in weiter Ferne gerückt. Gerade erst wurde der Trainer getauscht - neu in der Verantwortung ist Argirios Giannikis - dessen Arbeit sich nicht wenige RWE Fans unter den insgesamt 2.850 im gestrigen Niederrheinpokal-Achtelfinale einmal näher anschauen wollten.
Auch die "aktiven" Fans, die eigentlich die ersten Pokalrunden nicht stimmungsvoll begleiten, kündigten einen Support an und fanden sich schließlich hinter der Westtribünen Fahne auf der Sitzplatztribüne wieder. "Auch in dieser Saison wird der Verbandspokal wohl leider der einzige Wettbewerb sein, in dem unserer Rot-Weissen etwas reißen können. Viel mehr wollen wir uns aber nicht auch noch gegen den Lokalrivalen ETB die Blöße geben und alles daran setzen, die Lackschuhe aus dem Pokal zu kegeln. Deshalb starten wir im Achtelfinale mit der organisierten Unterstützung unserer Elf", hieß es auf der Webseite der Westtribüne Essen.
Ein spielerischer Leckerbissen war das Pokalspiel bei schummrigen Scheinwerferlicht und leckerer Bratwurst unter den Augen der Prominenz (Otto Rehagel) nicht gerade. Der Favorit aus Bergeborbeck mühte sich gegen den "Lackschuh-Klub" aus dem Essener Süden und die Heimmannschaft ging auch in Führung. Der Schiedsrichter entschied aber auf Abseits. RWE reichten am Ende zwei wache Momente nach einer halben Stunde Spielzeit, die den Klub mit zwei Toren in Front brachte. Die rot-weisse Abwehr hielt auch in der zweiten Hälfte stand, so dass der Niederrhein-Rekordpokalsieger in die nächste Runde einzieht wo TuRU Düsseldorf Ende November wartet.
Die weiteren Pokalpartien:
TuRU Düsseldorf - Rot-Weiss Essen
FSV Duisburg - SV Scherpenberg
KFC Uerdingen 05 - Rot-Weiß Oberhausen
TV Jahn Hiesfeld - Wuppertaler SV