Zurück aus der Versenkung direkt in den Profifußball. Vor 13 Jahren spielte der KFC Uerdingen zuletzt in einer dritten deutschen Liga der damaligen Regionalliga Nord (mit Amateurstatus). Der letzte Auftritt im deutschen Profifußball ist sogar schon 19 Jahre her (1999 stieg der KFC aus der zweiten Liga ab), danach folgten harte Spielzeiten die den Klub und seine Anhänger sogar bis in die sechste Liga führten.
Dritte Liga away: KFC Uerdingen startet Profifußball-Wiederkehr mit Heim-/Auswärtsniederlage
Vor einem Jahr (Mai 2017) folgten die Fans ihren Klub noch auf irgendwelche Dorfplätze in der Oberliga Niederrhein (Liga 5), dann folgte der Durchmarsch durch die Regionalliga West und durch die Relegation (gegen Waldhof Mannheim) bis in die dritte Liga. Klares Ziel der Vereinsführung und Investoren: Möglichst schnell die zweite Bundesliga erreichen. Klingt nach guten Zeiten in Krefeld, mit einem nicht ganz unwichtigen Haken. Der Klub darf seine Heimspiele nicht "zu Hause" im Kult-Stadion Grotenburg (diese wird ein Jahr lang für 8,7 Millionen Euro saniert) austragen, sondern muss in die 20 Kilometer entfernte Heimstätte des MSV Duisburg ausweichen.
Bedeutet: Eine ungewohnte Umgebung für Spieler, aber vor allem für die Fans (die nicht in der Duisburger Nordkurve, sondern im Eck-Oberrang, Haupttribüne und Gegengerade in der Saison Platz nehmen werden) und damit eigentlich 38 Auswärtsspiele absolvieren, von denen das erste heute verloren ging. 5.841 Zuschauer kamen in die MSV Arena (darunter eine gutgelaunte Bus-Gesellschaft aus Unterhaching). Die aktive Krefelder Fanszene vereinte sich hinter einem neuen Banner "Grotenburg - Unsere Heimat - Unser Stadion", um nicht nur ihr echtes Heim-Stadion sichtbar zu machen, sondern auch in der Fremde etwas Heimspielatmosphäre aufkommen zu lassen.
Es wird ein schwieriges Unterfangen für alle Beteiligten. Während die Fans aber schon in Liga drei angekommen sind, waren es heute die Spieler nicht. Trotz vom Namen her Top-Akteure wie Kevin Großkreutz oder Stefan Aigner auf dem Platz standen, gelang es dem Team von Stefan Krämer nicht die quirligen Hachinger unter Kontrolle zu bekommen. Der Sieg für die Spielvereinigung geht auch in dieser Höhe in Ordnung. Die erste Liga-Niederlage des KFC Uerdingen seit November 2017. Der Klub ist zwar mit 27 Spielern in der Qualität sehr gut und breit aufgestellt, wird aber durch die U23-Regel (mindestens vier Spieler unter 23 Jahren müssen im Aufgebot stehen), die für die dritte Liga gilt ein wenig ausgebremst. So waren Spieler wie Lucas Musculus oder Oguzhan Kefkir gar nicht im Kader und saßen auf der Tribüne.
Die dritte Liga geht weiter, das nächste Auswärtsspiel führt die Krefelder nach Würzburg am kommenden Samstag.
- SCHAUINSLAND-REISEN-ARENA