Aaron Hunt zum Siegtreffer

MSV Duisburg vs. HSV: Knackiges Spiel mit Pyro, Choreo und Herbstmeisterschaft

Etwas verschwommen sind die Erinnerungen an das letzte Mal als ich den Hamburger SV im Wedaustadion spielen gesehen habe. Die Statistiken im Web helfen und es war tatsächlich der letzte Auftritt des HSV in Duisburg: Am 28. Oktober 2007 gewannen die Hamburger als Tabellenzweiter der Bundesliga mit 1:0 (durch Vincent Kompany) vor 30.200 Zuschauern an der Wedau. So viele wären sicherlich auch gestern gerne gekommen, aber durften nicht. Bei 26.500 Zuschauern war Schluss. 4.000 Plätze mussten aus Sicherheitsgründen freibleiben, was einigen Unmut in den sozialen Netzwerken und Foren gegenüber dem MSV hervorrief.



Dabei trägt der Verein an dieser Vorgabe überhaupt  keine Schuld. Dem MSV Duisburg wurden diese Auflagen vorgegeben, der Klub hätte nach eigenen Angaben selber gerne mehr Karten verkauft. Abstrus: Auf der einen Seite sind Pufferbereiche Standard, damit die Fangruppen nicht in Kontakt kommen und auch in Duisburg immer eingerechnet, um dann auf der anderen Seite (übertrieben) 4.000 Plätze frei zu lassen und dann sitzen Hamburger "friedlich" neben Duisburgern auf dem Ober- und Unterrang der Gegengerade des Stadions. Noch abstruser wirkt es wenn man bedenkt dass in der letzten Saison Fortuna Düsseldorf vor 28.000 Zuschauern (immerhin 1.500 mehr) und Schalke 04 im DFB Pokal sogar vor „echter“ voller Arena mit 30.500 Zuschauern auflief. Gut zu „normalen“ Spielen reicht auch die gestrige Kapazität in Duisburg (aktueller Zuschauerschnitt: 16.117), was die aktive Heimszene mit einem Spruchband kommentierte: „Nicht nur gegen Absteiger muss die Hütte brennen, immer der 12. Mann“. Eine Aufforderung auch sonst mal im Stadion vorbei zu schauen.





An Sicherheit mangelte es gestern auf jeden Fall nicht, natürlich je nach Betrachtungsweise. Für diejenigen die es nicht so mit bunten Fackeln im Block halten, war da sicherlich ein Mangel zu erkennen, für die anderen wurde eine schön anzusehende Pyroshow von den Hamburger Fans abgebrannt dessen Motto sich ganz klar gegen die Sicherheitskräfte positionierte. Wie auch ein späteres Spruchband bei den Hamburgern und Duisburgern („Willkommen im Bullenstaat NRW“), eine Anspielung auf das kürzlich verabschiedete sehr umstrittene Polizeigesetz in Nordrhein Westfalen. Während es im Gästeblock leuchtete, zeigten die Duisburger Fans wieder einmal eine beeindruckende Choreografie über die gesamte Nordtribüne: „Immer alles geben“ prankte in großen Buchstaben von der Tribüne begleitet von einem blau-weißen Fahnenmeer und einem zentralen Konfettiregen als Abschluss.



„Immer alles geben“, dem Motto folgten die MSV Spieler auf jeden Fall in diesem Spiel, wenn auch der Hamburger SV zu Beginn mit mehr Geschick, feinen Spielzügen und natürlich das nötige Glück den Ball über den Rasen schob: Der Duisburger Fröde schoss in der 12. Spielminute den Hamburger Aaron Hunt an und während die ersten auf „Hand“ spekulierten (es war die Schulter), schaltete der Hamburger Hee-Chan Hwang am schnellsten, nahm den Abpraller und setzte Khaled Narey in Szene der das 1:0 für den HSV markierte.



Ein frühes Gegentor wollten die Duisburger verhindern, aber sie hatten Glück: Nach einer Ecke konnte Gerrit Nauber ausgleichen. Nach 18 Minuten sorgte Aaron Hunt per traumhaft geschossenen Freistoß für den Endstand. Der MSV Duisburg drückte zwar weiter auf den Ausgleich und befand sich wie im Pokalmodus, aber die Hamburger schienen teilweise besser mit den Platzverhältnissen klar zu kommen, als die Hausherren. Der Rasen eher ein gut durchpflügter Acker, kein Wunder wenn zwei Profimannschaften ihre Heimspiele auf dem Ground austragen (KFC Uerdingen / MSV).





So blieb es beim 2:1 für Hamburg. Die Zebras mussten zu allem Überfluss auch noch einen Platzverweis von Tim Albutat, der für einen überflüssigen Tritt die zweite Gelbe Karte sah, hinnehmen. Am kommenden Wochenende beginnt die Rückrunde und der MSV erwartet Dynamo Dresden. Wir sind gespannt wie groß der Sicherheitspuffer dann sein wird. Der Hamburger SV kann sich nun Herbstmeister der 2. Bundesliga nennen.





Zum Abschluss ein Blick in die Geschichte: In der Bundesliga Saison 2007/2008 als Duisburg und Hamburg zuletzt aufeinandertrafen erreichten die Hamburger am Saisonende den vierten Tabellenplatz und spielten später im Europapokal, die Duisburger stiegen (mit Nürnberg und Rostock) in die zweite Liga ab und bisher nie wieder auf. Aber Geschichte ist auch da um neu geschrieben zu werden.

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Stadionname:
  • SCHAUINSLAND-REISEN-ARENA
Inhalt über Klub(s):
Artikel wurde veröffentlicht am
15 Dezember 2018
Spielergebnis:
1:2
Zuschauerzahl:
26.500
Gästefans
5000

Ligen

Inhalt über Liga
2. Bundesliga

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