Fragt man Fans oder schaut in die Fanforen: Auf den jeweiligen Fußball-Landesverband ist kaum einer gut zu sprechen. Zuviel Eigenartigkeiten und komische meist nicht nachvollziehbare Entscheidungen prägen das Geschehen. Dazu wird bei Kritik an bestimmten Entscheidungen die von Vereinen oder Fans kundgetan werden, der jeweilige Verband schnell dünnhäutig und reagiert nicht immer freundlich und kommunikativ.
Kein Witz, dafür flapsig: Fußballverband Niederrhein versetzt Essener 7. Liga Teams ins Bergische Land
Wie kürzlich angeblich bei einer Telefonkonferenz des Westdeutschen Fußballverband (WDFV) geschehen: Vertreter des Verbandes wähnten sich im Glauben alleine im virtuellen Raum der Konferenz zu sein und "lästerten" über das Engagement des Klubs Rot-Weiss Essen für eine Fortsetzung der Saison. Dumm nur dass Vertreter des Klubs schon in der Telefonkonferenz waren. Ein paar Ligen tiefer ganz andere Probleme, bzw eine finanziell folgenschwere Entscheidung des Fußballverbands Niederrhein: Die Bezirksligisten Adler Union Frintrop und SC Frintrop dürfen in der kommenden Saison weit reisen, denn der zuständige Fußballverband Niederrhein (FVN) hat die schon einige Zeit in der siebten Liga spielenden Klubs einfach mal aus einer Bezirksliga mit räumlich nahen Klubs (vorher Staffel 6 jetzt 8) in eine Liga mit fast nur Klubs aus dem Bergischen Land (Staffel 3) verfrachtet. Anfahrtswege von bis zu 60 statt fünf bis zehn Kilometer sollen nun den Ligaalltag bestimmen. Wohlgemerkt wir reden hier von Amateuren und Freizeitsportlern.
Absurd und es scheint, als ob man beim Verband die Zuteilung gewürfelt hat oder nicht auf die Karte geschaut hat. So sieht es auch der Pressesprecher von Adler Union Frintrop. So schreibt er auf der Webseite des Klubs: „Leider wurden die Frintroper Bezirksligisten Adler-Union und der SC offensichtlich in Unkenntnis der geografischen Verhältnisse der Bezirksligagruppe 3 zugeordnet, obwohl sie von fast allen Essener Vereinen die längsten Reisewege haben werden.“ Vorher spielten die Klubs aus dem Essener Stadtteil Frintrop (nah an Oberhausen, Bottrop und Mülheim gelegen) in der Bezirksliga 6 zusammen mit Klubs aus der Nachbarschaft und das seit Jahren. Nun wurde die Staffel um zwei Ligen erweitert und neu zugeteilt. Klubs aus der ehemaligen sechsten Staffel finden sich nun in andere Ligen wieder, aber zum größten Teil räumlich nah bei einander. Nur die beiden Frintroper Klubs hat es hart erwischt, denn sie müssen nun nach Wuppertal, Remscheid oder Mettmann reisen. Mit dem SC Werden-Heidhausen spielt nur ein weiterer Essener Klub auch in dieser Liga, dieser liegt aber im Süden der Stadt und damit räumlich nahe am Bergischen Land.
Warum die Klubs nicht in die Liga mit Essener Vereinen oder die Liga mit den Oberhausenern / Bottroper Vereinen einsortiert wurde bleibt ein Geheimnis des Verbandes. Eine Aufstockung wäre sicherlich nicht das Problem, hatte der Verband ja auch mit der eigenen Oberliga schon gemacht. Dazu ist die in Frage kommende Staffel acht mit 15 Teams noch recht klein. Auch eine Umschichtung wäre ja möglich. Aber Kritik verbittet sich der Verband. Einen Brief seitens der betroffenen Vereine kommentierte der Vorsitzende des Verbandsfußballauschusses in einem Interview mit der WAZ entsprechend flapsig: Demnach würde es in jedem Jahr Härtefälle geben und die Klubs sollten sich bewusst sein das sie nicht mehr in der Kreisliga spielten. Als Vergleich zog er die Kreisliga in einem anderen Bezirk heran wo Klubs aus dem ländlichen Raum auch Distanzen von 50 Kilometer zurücklegen müssten, dort könnten sich die Frintroper Klubs ja mal informieren.
Den ländlichen Raum wo na klar solche Entfernungen vielleicht üblich sind mit der Großstadt zu vergleichen noch dazu wo es Möglichkeiten hätte gegeben die Klubs fair einzusortieren ist natürlich großes Kino. Aber naja so zeigt sich halt der Verband auch ab und zu gegenüber aufkommender Kritik recht dünnhäutig und reagiert mit einem für ihn lockeren Spruch, auch wenn dieser scharf um die Ecke kommt. Ob man auf diesen kommunikativen Weg so die eh schon stark gebeutelte Basis (insbesondere in der Corona Krise) des Fußballsports in Deutschland motiviert?