Oberhausen vs. Gütersloh: Old School im Gästeblock - RWO bleibt oben dran

Samstag, 14.00 Uhr. Regionalliga West. Stadion Niederrhein. Der SC Rot-Weiß Oberhausen empfängt den FC Gütersloh. Die Vorzeichen waren klar zugeordnet. Oberhausen würde wenn's geht gerne ganz oben mitspielen, die Aufsteiger aus Gütersloh wollen einfach nur ein paar Punkte für den frühzeitigen Klassenerhalt sammeln. 2.710 Zuschauer wollten sich diese Partie anschauen, darunter auch einige Freunde vom SSV Ulm und knapp 200 Gästefans im sehr kleinen Gästebereich.

Die befreundete Fanszene des SSV Ulm hatte einen Tag zuvor einen Gastauftritt beim MSV Duisburg und wird mutmaßlich einen Großteil des Wochenendes im Ruhrpott verbracht haben. Auf diversen dubiosen Seiten sickerten bereits am Freitagabend die Informationen durch, dass sich Oberhausen und Ulm gemeinsam auf eine Konfrontation mit dem Fanlager des MSV Duisburg vorbereitet hatten. Von Treffpunkten in Mülheim an der Ruhr sei die Rede gewesen. Mittlerweile hat auch jede einzelne Seite ihren eigenen Standpunkt zu dieser Nacht dargelegt - ob etwas passiert ist, ob es diesen Treffpunkt überhaupt gab und wie viele Personen überhaupt beteiligt waren, wird wohl auf ewig ein Geheimnis bleiben. 

Eine Fanszene, die definitiv keinen großen Wert auf Konfrontation legt, ist die des FC Gütersloh. Mehr oder weniger ein Haufen voller Kutten - wirklich überhaupt nicht negativ gemeint -, der für ihren Verein auf Reisen geht. Der Gästebereich wurde geschmückt mit Zaunfahnen und Schwenkfahnen. Einzig und allein ein offensichtlicher Capo und die kreativen Fangesänge fehlen. Das Ganze fühlt sich ein wenig britisch an, es hat aus unserer Sicht aber definitiv Bock gemacht. Man sticht aus der Masse heraus und hebt sich vom typischen Ultra-Einheitsbrei ab. Leider war der Block aus unserer Position nur sehr schwer ersichtlich, und so konnten wir keinerlei gute Fotos präsentieren.

Anders hingegen die Fankurve von Rot-Weiß Oberhausen. Es gibt dort eine stabile und sehr deutsche Zaunbeflaggung. Ein Zeichen gegen Rasssimus durfte allerdings auch nicht fehlen. Die bereits erwähnten Ulmer Vereinslogos bekamen am linken Rand der Kurve auch noch Unterstützung vom 1860-Emblem und unweit entfernt davon gesellte sich ein Pärchen in der "Autoreifen-Loge". 

Die Atmosphäre im weiten Rund war das ganze Spiel über solide. Keine großen Ausreißer nach oben, aber man hat definitiv auch schon schlechteres gesehen und gehört. Das Geschehen auf dem Rasen trug allerdings auch nicht zur absoluten Heiterkeit bei. Müdes Gekicke, wenige Torchancen.

Der 2:0-Sieg für Oberhausen war schlussendlich zwar verdient, aber kein Beweis ihrer individuellen Stärke. Die erfahrenen Profikicker Sven Kreyer und Moritz Stoppelkamp sorgten für die beiden Treffer und lassen die Oberhausener auf den dritten Tabellenplatz klettern. Die selbsternannten Aufstiegsfavoriten aus Aachen liegen beispielsweise bereits fünf Punkte dahinter.

Bericht & Fotos: "schwarze_natascha" (externer Link zu Instagram)