Die sportliche Lage sowohl bei Rot Weiss Essen, als auch beim KFC Uerdingen war vor dem Spieltag alles andere als rosig. RWE eigentlich mit Ambitionen nach oben rangierte auf den elften Platz, der KFC mit nur drei Punkten auf der Habenseite sogar nur auf den 17. Rang einem Abstiegsplatz. Trotzdem fanden sich insgesamt 9.517 Zuschauer im Stadion Essen - darunter gut 1.900 Gästefans - ein. Das letzte Duell der beiden Mannschaften fand im Mai 2012 in der Krefelder Grotenburg statt. Damals gewann Rot Weiss Essen im Elfmeterschießen das Halbfinale des Niederrheinpokals.
RWE vs. KFC Uerdingen: Schwaches Spiel mit vier Toren
Aktuell versucht sich der KFC Uerdingen nach einer furiosen Saison in der Oberliga Niederrhein in der Regionalliga West. Dabei starteten die blau-roten gar mit einem Sieg in Wattenscheid, der aber aufgrund eines Aufstellungsfehlers vom Fußballverband später annulliert wurde. Auch heute leistete sich Krefeld einen Fauxpas. Aufgrund der zu starken Farbähnlichkeit (Rot zu Orange) mussten die Uerdingen mit gelben Leibchen spielen. Das Spiel begann mit einer sehenswerten Choreographie der mitgereisten KFC-Fans, die mit hochgehaltenen Bannern in den Vereinsfarben ihre Treue und Liebe zu ihrem Klub bekundeten. Schon zum Saisonauftakt in Wattenscheid glänzten die Fans mit einer beeindruckten Choreo.
Spielerisch lieferten die beiden Teams in der ersten Halbzeit das ab, was man aus der Tabellensituation vermuten könnte: nicht viel. In der 18. Spielminute foulte der Essener Michael Laletin den Krefelder Moses Lamidi im Strafraum. Den Elfmeter verwandelte Issa Issa zum überraschenden 1:0 für die Gäste. Trotzdem blieb es beim chancenarmen Spiel. Essener wirkt vor dem Krefelder verunsichert und scheiterte oft kläglich - nicht zuletzt auch am Schiedsrichtergespann, das in der 26. Spielminute statt auf Tor auf Abseits entschieden. Die Krefelder setzten auf Konter und kämpften sich teilweise mit schauspielerischen Einlagen trickreich auf Höhe der Grasnarbe durch die erste Hälfte. Aber Schauspielerei muss gekonnt sein, genauso wie auch das Kontern. Einer dieser Konter zündete in der 45. Spielminute. Eine simple Flanke von Pappas hebelte die gesamte Essener Abwehr (und Michael Laletin) aus - Emrah Uzun erzielte das 2:0 für den KFC zum Halbzeitpfiff. Die RWE Fans honorierten die schlechte Leistung ihrer Mannschaft mit einem Pfeiffkonzert.
Die zweite Hälfte begann mit dem Schlachtruf "Wir wollen Euch kämpfen sehn". Und Essen kämpfte. Kam in den ersten Minuten öfters vor das Tor der Krefelder, als in der gesamten ersten Hälfte. In der 52. Spielminute die beste Chance des Spiels durch einen Lattentreffer von Benedikt Koep, der eine Minute später die nächste Chance hatte, aber einen hohen Ball im Strafraum nicht annehmen konnte. Das Essener Powerplay belohnte der Schiedsrichter mit einem Elfmeter: 2:1 durch Knappmann in der 56. Spielminute. RWE agierte wie ausgewechselt - Krefeld fand nicht mehr statt. Die Frage warum RWE so spät anfing Fußball zu spielen, blieb vielen Fans ein Rätsel, bei einer so sichtbaren Feldüberlegenheit wie Mitte der zweiten Hälfte. Der KFC setzte auf das Erfolgsrezept Konter und so wären die Essener für ihr offensiv ausgerichtetes Spiel fast bestraft worden. Ein gut gespielter Konter der Krefelder durch den ehemaligen Essener Meik Kuta folgte ein Abseitstor. Der KFC fand ab der 75. Minute wieder besser ins Spiel. Essen belohnte sich selbst für die starke Leistung in der Nachspielzeit. In der 92. Spielminute drückte der Pechvogel des Spiels (an den zwei Gegentoren beteiligt) Michael Laletin den Ball zum Ausgleich über die Linie.
Für Rot Weiss Essen war eindeutig mehr drin, so wurde der Punkverlust in der ersten Halbzeit verspielt. Der KFC kann mit dem Punkt zwar nicht gut leben, muss aber zufrieden sein und es wird nicht leichter. Während RWE am nächsten Spieltag zur Spielvereinigung Velbert reist, erwartet Uerdingen die Sportfreunde Lotte - Ligaspitzenreiter - in der Grotenburg.