Ein Punkt, ja nur ein Punkt fehlte dem SV Viktoria Salow noch. Salow ist ein Dorf in der Nähe von Friedland in Mecklenburg. Der Verein Viktoria startete rekordverdächtig mit 16 Siegen hintereinander in die Landesklasse-Saison 2014/15. Gegen Ende schwächelte man etwas und am vergangenen Sonntag war die Gelegenheit alles klar zu machen. Man erwartete ein größeres Zuschaueraufkommen als sonst üblich und verwies darauf, dass das Ordnungsamt ganz sicher einen Abstecher machen würde. Es geht dabei um den Schlosspark. Es ist zwar nur ein kleiner Sportplatz, jedoch liegt er in diesem Park mit seinen alten Bäumen (u.a. Ahorn). Hinter dem einen Tor schimmert der alte Teich mit der Schwan-Familie durch.
Farbenfrohes Aufstiegsfest: SV Viktoria Salow packt den Sprung in die Landesliga
Für Freunde der Flora und Fauna lohnt es sich mal, ein Heimspiel von Viktoria Salow anzuschauen. Im Sommer ist immer die beste Zeit, wenn es sportlich noch um etwas geht – so wie heute. Salow war in der Blütezeit der vielen kleinen Fangruppen eine anerkannte Truppe in der Mecklenburger Fußballwelt. Heut kommen nur sporadisch alle noch zusammen.
Natürlich durfte niemand beim größten Erfolg der Vereinsgeschichte fehlen. Salow hatte seit Saison-Beginn den Aufstieg im Visier und auch der letzte Punkt, der noch fehlte, wurde mit einem Sieg gegen Gützkow geholt. 5:1 hieß es am Ende im Park. Nach dem 0:1-Rückstand nach nur sieben Minuten konnte Robert Ave nach einer Viertelstunde ausgleichen. Noch vor der Pause konnte der Sieg Dank der Treffer von Ronny Kuhnwald (31. und 40. Minute) und Philipp Behrens (45.+1. Minute) in trockene Tücher gebracht werden. Den Schlusspunkt zum 5:1 setzte Rico Baron in der 70. Spielminute.
Die 185 Zuschauer waren in Feierlaune. Das Publikum ist im Vergleich zu den anderen Klubs der Region relativ jung. Schon seit Jahren führt Salow auch noch die Zuschauerstatistik an. In Salow hält alles zusammen. Der Vorstand besteht aus Fans und die Spieler wissen, worum es geht, wenn nicht ausgerechnet der F.C. Hansa Rostock spielt. Das Programmheft wird zu jedem Heimspiel von den Supporters Salow organisiert.
Nur durch eine intensive gemeinsame Arbeit und mit respektvollem Umgang schafft man es, zu solch einem guten Vereinsklima zu kommen. Da können sich manche Vereine, hinter denen Investoren und ähnliche Leute stehen, eine Scheibe davon abschneiden. Nächste Saison wird es für die Jungs schwer, die Klasse zu halten, aber man hat noch ein zweites großes Ziel vor Augen – nämlich Friedland aus dem Pokal werfen. Normalerweise wird die erste Runde gesetzt und da Friedland nur drei Kilometer von Salow entfernt liegt, kann es zu diesem Derby kommen, was es schon seit vielen Jahren nicht mehr gab. Das garantiert Emotionen, viele Zuschauer und macht Werbung für den erfolgreichen Fußball in den ländlichen Regionen auf sozialer und sportlicher Ebene.
Fotos: Michael