Als der St. Pauli Spieler Jeremy Dudziak in der 69. Spielminute den Ball im Strafraum nur mit einem recht hohen Bein abwehren kann und dabei den Duisburger Ahmet Engin mit dem Fuß an der Stirn trifft, rechneten alle 20.130 Zuschauer in der MSV Arena mit einem Elfmeterpfiff. Aber nix da. Schiedsrichter Pascal Müller in seinem erst dritten Zweiligaeinsatz entschied auf weiterspielen. Diskussionswürdig! Fand auch Gästetrainer Markus Kauczinski in der Pressekonferenz nach dem Spiel. Neu-MSV Trainer (nach zehn Jahren in Braunschweig) Torsten Lieberknecht sah es ähnlich und merkte dabei vor allem an, das ähnliche Fouls im Mittelfeld immer geahndet werden.
MSV Duisburg vs. FC St. Pauli: Nummer Eins der Hansestadt, nach Dreier in der Stahlstadt
Es blieb beim 0:0 (vorerst), aber die Arena kochte: Montag Abend, zweite Bundesliga; trotz "bescheuerter" Anstoßzeit um 20:30 Uhr, einem etwas größeren Verkehrschaos rund um die Arena und vier Heimpleiten in Folge, kamen 20.130 Zuschauer in die Heimstätte der Zebras (darunter gut 1.500 Fans die es mit Pauli hielten). Nach dem überraschenden Auswärtssieg beim 1. FC Köln vor zwei Wochen unter dem neuen Trainer, hofften nicht wenige auf den Start einer Serie aus dem Tabellenkeller. Aber das Spiel plätscherte eher langweilig als spektakulär vor sich hin. Erst die zweite Hälfte wurde interessanter und emotionaler.
Aber nach ein paar Chancen und mit der Last des nicht gegebenen Elfmeters sowie dem frenetisch anfeuernden eigenen Publikum im Rücken trudelte das Spiel für den MSV dem Ende entgegen, als in der 84. Spielminute den Duisburgern ein folgenschwerer Zuordnungsfehler unterlief. Der Sekunden vorher eingewechselte St. Pauli Spieler Sami Allagui stand bei einer Ecke völlig frei und konnte den Ball ins Tor zum schlußendlichen Sieg befördern. Während die St. Pauli Fans erst die "Nummer eins im Pott sind wir" und dann "die Nummer eins der Stadt sind wir" skandierten, da die Kiezkicker einen Punkt vor dem ungeliebten Rivalen den Hamburger SV in der Tabelle stehen, verließen die MSV Spieler mit hängenden Köpfen aber Applaus von den Rängen das Stadion.
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